Checkliste - 14 Erfolgsfaktoren für die Betriebsübernahme

Die Übernahme eines Betriebs kann eine attraktive Alternative sein zur Neugründung. Man fängt nicht bei null an, bestehende Strukturen, Kundenstamm, Mitarbeiter, Produkte, Geschäftsprozesse und vieles andere sind bereits vorhanden und müssen nicht erst aufgebaut werden.

Zu empfehlen ist, sich kompetent beraten zu lassen. Zum Beispiel von Kammern, Verbänden und Innungen oder erfahrenen Nachfolgeberatern. Für die Beratung und das Coaching gibt es staatliche Zuschüsse. Außerdem ist es sinnvoll, mit einem erfahrenen Steuer-, Wirtschafts- und Finanzberater zusammen zu arbeiten.

Für eine sorgfältige Planung ist es notwendig, wichtige Faktoren zu beachten.

Erfolgsfaktor 1: Was sagt Ihr Bauchgefühl? 

• Begeistert Sie der Betrieb den Sie übernehmen wollen? 
• Stehen Sie gefühlsmäßig hinter den Produkten bzw. Dienstleistungen?

Erfolgsfaktor 2: Sind Ihre persönlichen Qualifikationen ausreichend? 

• Sind Sie für die Übernahme qualifiziert? 
• Haben Sie Führungsqualitäten, Führungserfahrung und soziale Kompetenz? 
• Sind Sie kreativ, können Sie sich durchsetzen und sich gut „verkaufen“? 

Erfolgsfaktor 3: Passt der Standort? 

• Der Standort kann aus wirtschaftlicher Sicht bedeutsam sein, gleichgültig ob es sich um ein Unternehmen des Einzelhandels, Handwerks, produzieren-den Gewerbes etc. handelt. 
• Werden die gesetzlichen Auflagen und Vorschriften erfüllt? 
• Wem gehören die Betriebsräume, wie hoch ist die Miete? 
• Gibt es Möglichkeiten, den Betrieb umzubauen und zu erweitern? 

Erfolgsfaktor 4: Welchen Ruf, welches Image hat das Unternehmen? 

• Informieren Sie sich diskret, z. B. im Internet, bei Stammkunden, Lieferanten etc. 

Erfolgsfaktor 5: Welchen Wert hat das Unternehmen? 

• Lassen Sie eine professionelle Firmenbewertung erstellen. 
• Unternehmens- und Finanzberater helfen dabei. 
• Den Firmenwert benötigen Sie ggf. für Gespräche mit Banken. 

Erfolgsfaktor 6: Wie gut wird das Unternehmen derzeit geführt? 

• Wie attraktiv sind Produkt-, Leistungs-, Serviceangebote und die Marktstel-lung? 
• Wie qualifiziert sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? 
• Wie stark ist die Kundenbindung? 
• Wie gut ist die Betriebs-, Geschäftsausstattung? 

Erfolgsfaktor 7: Wie ist die Wettbewerbssituation? 

• Welche Stärken, welche Schwächen hat das Unternehmen im Vergleich zu den Wettbewerbern? 
• Wer genau sind die Konkurrenten? 
• Wie viele Kunden hat der Betrieb? 
• Wie verteilt sich der Umsatz auf die Kunden? 
• Bestehen Abhängigkeiten von einzelnen Kunden? 
• Gibt es starke persönliche Bindungen zwischen dem Inhaber, den Führungskräften und wichtigen Kunden? 

Erfolgsfaktor 8: Wie gut sind technische Ausstattung und der Zustand von Büro- und Produktionsräumen? 

• Entsprechen sie den Vorschriften? 
• Sind in nächster Zeit Investitionen notwendig? In welcher Höhe? 

Erfolgsfaktor 9: Welches Entwicklungspotenzial hat das Unternehmen? 

• Welches Potenzial steckt im Geschäftskonzept? 
• Wie langlebig und profitabel ist die Branche? 

Erfolgsfaktor 10: Wie innovativ ist das Unternehmen? 

• Können Produkte und Arbeitsabläufe innovativ und profitabel weiter entwickelt werden? 
• Ist das Unternehmen auf das digitale Zeitalter gut eingestellt? 

Erfolgsfaktor 11: Welche bestehenden Verträge und Verpflichtungen sind zu übernehmen? 

• Prüfen Sie Miet-, Liefer-, Arbeitsverträge etc. eventuell mit juristischem Beistand. 
• Können Verträge geändert oder gekündigt werden? 

Erfolgsfaktor 12: Wie sind die Beschäftigten einzuschätzen? 

• Mit einem Betrieb übernehmen Sie auch die Beschäftigten und bestehenden Arbeitsverträge. 
• Wie ist das Betriebsklima einzuschätzen? 
• Wie hoch ist das durchschnittliche Alter der Beschäftigten? 

Erfolgsfaktor 13: Kann die Übernahme in Ruhe geplant und umgesetzt werden? 

• Nichts überstürzen. Eine Übernahme benötigt Zeit, um alle Schritte sorgfältig zu planen und umzusetzen. 
• Unliebsame Überraschungen sind möglichst zu vermeiden. 

Erfolgsfaktor 14: Entspricht der Kaufpreis Ihren Vorstellungen und Möglichkeiten? 

• Der Kaufpreis errechnet sich aus dem Substanz- und Firmenwert. 
• Der Substanzwert setzt sich aus den Verkaufswerten aller Vermögensgegenstände zusammen.
• Der Firmenwert ergibt sich aus dem Unternehmens-Image und dem Wert des Kundenstammes.