Kfz-Versicherung für Fahranfänger

Was ist eine KFZ-Versicherung für Fahranfänger?

Eine Kfz-Versicherung für Fahranfänger ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Da das Unfallrisiko für Fahranfänger statistisch gesehen besonders hoch ist, fallen auch die Kfz-Versicherungsbeiträge höher aus als bei erfahrenen Autofahrern.

Führerscheinneulinge müssen also oft Beitragszuschläge zahlen und gewisse Sonderregeln beachten, wenn sie sich noch in der Probezeit befinden. Es gibt aber auch einige Tipps, mit denen Fahranfänger ihre Kosten niedrig halten.

Wer gilt als Fahranfänger?

Wer zum ersten Mal die Führerscheinprüfung für das Fahren eines PKWs (Klasse B) erfolgreich bestanden hat, gilt vom Zeitpunkt der Erteilung für einen Zeitraum von zwei Jahren als Fahranfänger. Die Fahrerlaubnis wird für diesen Zeitraum auf Probe ausgestellt.

Probezeit erklärt

Nachdem Sie Ihre Führerscheinprüfung bestanden haben, erhalten Sie eine reguläre Fahrberechtigung. Falls Sie jedoch in den ersten zwei Jahren gegen die Straßenverkehrsregeln verstoßen sollten, kann es sein, dass die Probezeit um weitere zwei Jahre verlängert wird. Bei schweren Verkehrsverstößen müssen Sie möglicherweise zusätzlich an einem Aufbauseminar für Fahranfänger teilnehmen.

Internationale Fahrererlaubnis und Prüfbescheinigungen

Personen, die noch keine zwei Jahre in Besitz einer ausländischen Fahrerlaubnis sind und diese gegen einen deutschen Führerschein austauschen wollen, erhalten diesen auf Probe. Dabei wird die Zeit seit der Erteilung der ausländischen Fahrerlaubnis mit angerechnet.

Wer statt des Führerscheins ersatzweise eine zeitlich begrenzte, nur im Inland geltende Prüfbescheinigung erhält – das ist z.B. beim begleiteten Fahren ab 17 der Fall – dessen Probezeit beginnt mit der Erteilung dieser Prüfbescheinigung.

Passende Versicherungen für Fahranfänger

Die Versicherungsarten: KFZ-Haftpflicht und Kaskoversicherung

Eine Autoversicherung besteht aus zwei verschiedenen Versicherungsarten. Die KFZ-Haftpflichtversicherung ist Pflicht und die private Haftpflichtversicherung kann diese nicht ersetzen. Allerdings schützt sie Sie vor hohen Kosten durch Schadensforderungen Dritter außerhalb des Verkehrs.

Eine Kaskoversicherung kann freiwillig zu der KFZ-Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden.

KFZ-Haftpflichtversicherung:
Sie ist die gesetzlich vorgeschriebene Pflichtversicherung, mit der Autofahrer sich gegen die Schadensersatzansprüche Dritter absichern. Dazu gehören sowohl Personen- als auch Sach- und Vermögensschäden. Ein Fahrzeug kann ohne Kfz-Versicherung nicht zugelassen werden. Im Falle eines Unfalls übernimmt die Kfz-Versicherung z.B. die medizinischen Versorgungskosten oder Reparaturkosten der geschädigten Person.

Teilkaskoversicherung:
Damit versichern Sie Ihr Fahrzeug gegen Schäden durch Fremdeinwirkungen; z.B. durch Brand, Entwendung, Naturgewalten, Glasbruch, etc.

Vollkaskoversicherung:
Sie versichert Sie bei den gleichen Ereignissen wie die Teilkasko, bietet aber zusätzlich Schutz bei Schäden am eigenen Fahrzeug. Sie kommt daher im Falle eines selbstverschuldeten Unfalls oder der mutwilligen Beschädigung durch Dritte zum Einsatz.

Auch in der Motorradversicherung können Sie zwischen der Teil- und Vollkaskoversicherung wählen und mit unserer Haftpflichtversicherung sind Sie auch auf zwei Rädern rundum abgesichert.

Darauf sollten Sie achten

• Typklasse: Je nachdem, welches Fahrzeugmodell Sie versichern, kann dies die Höhe Ihres Beitrages beeinflussen. In Deutschland wird ein Fahrzeug einer sogenannten Typklasse zugeordnet, die einstuft, wie wahrscheinlich der Eintritt eines Schadens bei diesem Modell ist. Je niedriger die Schadenswahrscheinlichkeit bei Ihrem Fahrzeug, desto niedriger ist auch der zu zahlende Beitrag.

• SF-Klasse: Die SF-Klasse (Schadensfreiheitsklasse) beeinflusst Ihre Kfz-Beiträge ebenfalls. Sie ist eine Art Rabattsystem und wird jedes Jahr angepasst – je nachdem, ob Sie einen Unfall verschuldet haben oder nicht.

Schadenfreiheitsrabatt-Einstufung für Fahranfänger

Fahranfänger starten normalerweise in der SF-Klasse 0, in der noch kein Rabatt angeboten wird. Mit jedem unfallfreien Jahr steigert sich die SF-Klasse, was wiederum günstigere Beiträge bedeutet. Falls Sie jedoch einen Unfall verursachen und Ihre Versicherung in Anspruch nehmen, werden Sie wieder zurückgestuft.

Tempolimits, Alkoholverbot, Probezeit – das müssen Fahranfänger beachten

Tempolimit

Wer als Fahranfänger zu schnell gefahren oder über rot gefahren ist, muss mit einem Bußgeld rechnen. Eine Verlängerung der Probezeit und ein Aufbauseminar sind ab einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 21 km/h zu erwarten – denn dann stellt das schnelle Fahren einen A-Verstoß dar. 

Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in einigen Ländern Europas Tempolimits für Fahranfänger. Einige Beispiele:

Alkoholkonsum

Wer als Fahranfänger Alkohol trinkt, muss 250 EUR Strafe zahlen und erhält einen Punkt im Flensburger Fahreignungsregister. Die Teilnahme an einem Aufbauseminar und eine Verlängerung der Probezeit um zwei weitere Jahre sind die Folge.

In Deutschland gilt für alle Fahrer, die das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, ein absolutes Alkoholverbot. Die gleiche Regel gilt auch für ältere Fahranfänger, die sich noch in der Probezeit befinden. Offiziell liegt die Promillegrenze für Fahranfänger daher bei 0,2 ‰ Alkohol im Blut oder 0,1 mg/l Alkohol in der Atemluft.

Nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland gibt es Strafen für Alkohol am Steuer. In einigen Ländern wie Italien und Kroatien liegt die Grenze sogar bei 0,0 ‰.

Tipps, mit denen Fahranfänger ihre KFZ-Versicherung optimieren können

Nutzen Sie die Zweitwagenregelung: Wenn Sie als Fahranfänger Ihr Auto als Zweitwagen auf den Namen Ihrer Eltern anmelden, werden Sie oft in eine günstigere SF-Klasse eingestuft. Mit der Zweitwagenversicherung lassen sich jährlich unter Umständen mehrere hundert EUR einsparen.

Mit der Eltern-Kind-Regelung sparen: Auch Führerscheinneulinge, die ihr Fahrzeug auf ihren eigenen Namen anmelden möchten, können in eine bessere SF-Klasse rutschen, wenn sie die Eltern-Kind-Regelung nutzen. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie Ihr Auto beim gleichen Versicherer wie Ihre Eltern versichern lassen.

Fahrzeug mit niedriger Typklasse kaufen: Je häufiger ein Fahrzeugtyp statistisch gesehen in einen Unfall verwickelt ist, desto höher ist auch der zu zahlende Versicherungsbeitrag. Fahranfänger, die ein Fahrzeug mit einer niedrigen Typklasse kaufen, zahlen also weniger Beiträge.

Passenden Versicherungsschutz wählen: Wer als Fahranfänger einen älteren Gebrauchtwagen fährt, sollte sich genau über die verschiedenen Optionen der Kaskoversicherung informieren. Sollte der Wagen noch einen Restwert haben, ist eine Teilkaskoversicherung durchaus sinnvoll. In einigen Fällen kann aber auch der Schutz der Kfz-Haftpflichtversicherung bereits ausreichend sein.

Weniger fahren und sparen: Wer viel fährt, unterliegt einem höheren Unfallrisiko. Wer nicht viel fährt, kann unter Umständen zwischen 5 und 10 % an Beitragszahlungen sparen. Sollten Sie sich bei der jährlichen Kilometerfahrleistung verschätzt haben, können Sie dies bei Ihrer Versicherung nachtragen lassen.

Anbieter vergleichen: Die verschiedenen Anbieter können sich stark unterscheiden. Wichtig ist, dass für Sie das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Mit Zurich wählen Sie einen Versicherer, der sich Ihren individuellen Bedürfnissen anpasst.