Vollkasko oder Teilkasko – das sind die Unterschiede

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Beratung

Zuletzt aktualisiert : 08.08.2023
4 Minuten
Von : Zurich Redaktion

Teilkasko und Vollkasko – das Wichtigste kurz erklärt

  • Vollkasko und Teilkasko sind im Gegensatz zur Kfz-Haftpflichtversicherung nicht gesetzlich vorgeschrieben, sondern freiwillige Versicherungen.
  • Die Teilkasko bietet Versicherungsschutz bei Beschädigung, Zerstörung oder Verlust Ihres Fahrzeugs durch äußere Einflüsse wie zum Beispiel Brand, Entwendung, Naturgewalten oder Glasbruch.
  • Die Vollkasko reguliert alle Teilkaskoschäden. Zusätzlich übernimmt sie Schäden, die der Fahrer des Fahrzeugs versehentlich selbst verursacht hat oder die durch Vandalismus am Fahrzeug entstanden sind.
  • Eine Vollkaskoversicherung lohnt sich in erster Linie für Neuwagen und teure Automodelle sowie für Fahranfänger.
  • Ab einem Fahrzeugalter von fünf Jahren ist in der Regel ein Wechsel in die Teilkasko sinnvoll.

Was unterscheidet Vollkasko und Teilkasko?

Die Unterschiede zwischen Vollkasko und Teilkasko bei der KFZ-Versicherung liegen in der Art der Leistungen. Die Teilkasko bietet Versicherungsschutz bei Beschädigung, Zerstörung oder Verlust Ihres Fahrzeugs durch äußere Einflüsse wie Brand, Diebstahl, Unwetter und Glasbruch.

Die Vollkasko reguliert alle Teilkaskoschäden. Zusätzlich übernimmt sie Schäden, die der Fahrer selbst am eigenen Fahrzeug durch Unfälle verursacht hat. 

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Haftpflichtversicherung versus Kaskoversicherung

Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist in Deutschland für die meisten Autos gesetzlich verpflichtend. Sie deckt Personen- und Sachschäden ab, die Sie anderen Verkehrsteilnehmern zufügen. Die Kfz-Haftpflichtversicherung schützt Sie so vor hohen Schadenersatzforderungen, die Sie ohne diese Versicherung in voller Höhe selbst tragen müssten.

Die Kaskoversicherung ist hingegen eine freiwillige Versicherung. Sie bietet Schutz gegen Beschädigung, Zerstörung, Totalschaden und Verlust Ihres eigenen Fahrzeugs. Unterschieden wird dabei zwischen Vollkasko und Teilkasko.

Welche Schäden übernimmt welche Kaskoversicherung? 

Bei folgenden Schäden, die durch äußere Einflüsse am Auto entstehen, springen die Teilkasko und auch die Vollkaskoversicherung ein:

Brand und Explosion

Schäden durch einen Brand oder Explosion des Fahrzeuges

Kurzschlussschäden

Versichert sind Schäden an der Verkabelung des Fahrzeugs durch Kurzschluss.

Ladeschäden

Versichert sind Ladeschäden am Akkumulator (Akku) Ihres Elektro- oder Hybridfahrzeugs.

Tierbiss

Ein Marder beißt die Schläuche und Kabel Ihres Autos durch. Die Zurich Teilkasko übernimmt die Kosten und auch die Folgeschäden in unbegrenzter Höhe für den Marderschaden.

Steinschlag

Ein Stein zerstört die Windschutzscheibe. Die Teilkasko übernimmt die Kosten für die neue Fensterscheibe.

Wildunfall

Durch den Zusammenstoß mit einem Reh erleidet Ihr Auto einen Schaden. Die Teilkasko kommt für die Reparaturkosten an Ihrem Fahrzeug auf.

Die Vollkasko zahlt zusätzlich bei folgenden Schäden:

verschuldeter Unfall

Sie verursachen einen Auffahrunfall, bei dem Ihr eigenes Auto beschädigt wird. Die Vollkasko kommt für den Schaden auf.

Vandalismus

Unbekannte demolieren Ihr Auto. Die Vollkasko springt auch ein, wenn die Verursacher des Schadens nicht haftbar gemacht werden können.

Hacker-Cyberangriff

Mitversichert sind auch Schäden an Ihrem Fahrzeug infolge eines Unfalls, der durch einen Eingriff in oder eine Manipulation an der Fahrzeugsoftware durch einen unberechtigten Dritten (Hacker-, Cyberangriff) verursacht wurde.

Vollkasko oder Teilkasko – welche Kaskoversicherung ist sinnvoller?

Ob eine Vollkasko oder eine Teilkasko sinnvoller ist, hängt in erster Linie vom Alter Ihres Fahrzeugs ab. Ist Ihr Wagen fünf Jahre und älter, empfiehlt sich in den meisten Fällen eine Teilkaskoversicherung, denn das Auto hat dann bereits deutlich an Wert verloren. Wird das Fahrzeug beispielsweise gestohlen, ersetzt die Teilkasko den Wiederbeschaffungswert des Autos.

Eine Vollkaskoversicherung ist hingegen in folgenden Fällen zu empfehlen:

  • Neuwagen: Im Falle eines Totalschadens erstattet Ihnen die Vollkaskoversicherung den Neuwagenwert.
  • Leasingfahrzeuge: Bei einem Kfz-Leasing ist die Vollkaskoversicherung im Vertrag meistens sogar festgelegt.
  • Fahranfänger: Bei Fahranfängern ist das Unfallrisiko deutlich höher – zumindest statistisch gesehen. Eine Vollkasko könnte sich daher lohnen.
  • Oldtimer und Youngtimer: Bei wertvollen klassischen Fahrzeugen fallen die Reparaturkosten oft besonders hoch aus. Eine Vollkasko ersetzt diese – auch bei eigenem Verschulden. Die Oldtimerversicherung bietet hier umfassenden Schutz.

Kostenrechner für Vollkasko und Teilkasko

Ob Teilkasko oder Vollkasko, der Beitrag der Autoversicherung hängt von folgenden Tarifmerkmalen ab:

  • Typklasse: Die Typklasse des Fahrzeugs gibt die Schadens- und Unfallbilanz eines in Deutschland zugelassenen Automodells an. Je öfter ein Modell in Unfälle verwickelt ist, desto höher ist die Typklasse. In der Vollkasko reichen die Klassen von 10 bis 34.
  • Alter des Versicherungsnehmers und der Fahrer: Junge Fahrerinnen und Fahrer zwischen 18 und 24 stellen laut Statistik ein höheres Unfallrisiko dar. Versicherer gehen deshalb davon aus, öfter für Schäden aufkommen zu müssen. Für Versicherungsnehmer unter 25 Jahren gelten daher höhere Jahresbeiträge. Spar-Tipps für die KFZ-Versicherung für Fahranfänger haben wir in unserem Ratgeber zusammengefasst.
  • Schadenfreiheitsklassen: Ausschlaggebend für die Höhe des Beitrags ist auch die eigene Unfallbilanz, die die sogenannte Schadenfreiheitsklasse wiedergibt. Als Fahranfänger fangen Sie mit Stufe 0 an und steigen dann mit jedem unfallfreien Jahr weiter auf bis maximal Stufe 50.
  • Fahrerkreis: Für den Versicherer ist es entscheidend, wie viele und welche Personen (zum Beispiel Fahrer unter 25 Jahre) das versicherte Auto regelmäßig fahren.
  • Regionalklasse: Sturm, Hagel, Wildunfälle, Diebstähle – die Regionalklasse spiegelt die Schadensbilanz der Region wider, in der Ihr Fahrzeug zugelassen ist. 
  • Stellplatz des Fahrzeugs: Steht Ihr Auto geschützt in einer Garage oder draußen auf der Straße, wo es Fremdeinwirkungen wie Diebstahl oder Wetterschäden ausgesetzt ist? Je nach Stellplatz kann der Tarif variieren.
  • Höhe der Selbstbeteiligung: Sowohl bei der Teilkasko als auch der Vollkasko können Sie eine Selbstbeteiligung wählen. Je nach Schadensfall wird dann die entsprechende Selbstbeteiligung herangezogen. Dadurch sparen Sie bei der Versicherungsprämie. Wie hoch sollte die Selbstbeteiligung sein? Das ist auch abhängig von Ihrer persönlichen Situation. Überlegen Sie, in welcher Höhe Sie die Kosten im Schadensfall übernehmen könnten. 

Vollkasko oder Teilkasko: Mit dem Tarifrechner können Sie online Ihre persönliche KFZ-Versicherung berechnen.

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Unsere Experten beantworten gerne Ihre Fragen zum Thema Vollkasko oder Teilkasko, digital oder vor Ort.

Fragen und Antworten zum Thema Vollkasko oder Teilkasko

  • Gibt es eine Vollkasko ohne Teilkasko?
    Nein, das gibt es nicht. Eine Vollkaskoversicherung beinhaltet immer auch den Schutz der Teilkaskoversicherung. Hierzu zählen die Kosten, die entstehen, wenn Ihr Auto durch äußere Einflüsse beschädigt, zerstört oder entwendet wird.
  • Ist die Teilkasko immer günstiger als die Vollkaskoversicherung?
    In vielen Fällen ist eine Teilkasko- günstiger als eine Vollkaskoversicherung, denn sie enthält einen geringeren Versicherungsschutz. Im Laufe der Jahre kann sich dieser Preisunterschied jedoch ändern. Denn bei der Teilkaskoversicherung müssen Sie immer 100 Prozent der Versicherungsprämie bezahlen. Bei der Vollkaskoversicherung reduziert sich der Betrag hingegen mit der steigenden Schadensfreiheitsklasse. Das bedeutet: Je länger Sie unfallfrei fahren, desto niedriger wird der jährliche Beitrag Ihrer Vollkaskoversicherung. Ist Ihre Schadensfreiheitsklasse sehr hoch, kann für Sie eine Vollkaskoversicherung tatsächlich günstiger sein als eine Teilkaskoversicherung. 
  • Soll ich von Vollkasko auf Teilkasko umsteigen?

    Ab einem gewissen Alter Ihres Fahrzeugs ist es sinnvoll, von der Vollkasko- auf die Teilkaskoversicherung umzusteigen. In der Regel lohnt sich dieser Wechsel ab einem Fahrzeugalter von fünf Jahren. Dann stehen die hohen Kosten für die Vollkaskoversicherungsprämie nicht mehr in einem sinnvollen Verhältnis zum Fahrzeugwert.

    Jedoch sollten Sie davor auch Folgendes prüfen:

    • Wie hoch sind die Beträge von Vollkasko und Teilkasko in Ihrem konkreten Fall?
    • Wie hoch ist der Wiederbeschaffungswert Ihres Fahrzeugs?
    • Können Sie sich im Fall eines Schadens die hohen Reparaturkosten leisten?

     

     

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