Auto winterfest machen – 6 Tipps für Ihr Auto
Auto winterfest machen – das Wichtigste kurz erklärt
- Winterreifen sind bei Schneeglätte, Schneematsch und Glatteis Pflicht.
- Licht, Scheibenwischer und Batterie sind rechtzeitig zu kontrollieren.
- Türdichtungen, Lack und Schlösser sollten auf den Winter vorbereitet werden.
- Frostschutz für den Kühler und im Scheibenwischwasser hilft bei kalten Temperaturen.
1. Winterreifen aufziehen
Laub auf der Fahrbahn, eisglatte Straßen: Im Winter können Sie mit Ihrem Auto schnell ins Rutschen kommen. Wichtig sind daher die richtigen Reifen. Eine generelle Winterreifenpflicht gibt es in Deutschland nicht. Nur bei Schneeglätte, Schneematsch, Glatteis oder Reifglätte sind Winterreifen vorgeschrieben. Der bekannte Hinweis „Winterreifen von O bis O“, also von Oktober bis Ostern, gilt nur als grobe Zeitspanne. Relevant sind allein die aktuellen Straßenverhältnisse und das Wetter. Sobald die Temperaturen unter 7 °C fallen, zeigen Winterreifen die bessere Leistung. Verursachen Sie im Winter einen Unfall mit Sommerreifen, gilt dies unter Umständen als grobe Fahrlässigkeit und die Kaskoversicherung kann Ihnen die Leistungen kürzen.
In Gegenden, in denen es selten schneit oder zu Eisglätte kommt, reichen auch Ganzjahresreifen aus. Sofern diese das Alpine-Symbol tragen – ein Piktogramm aus einem Berg mit einer Schneeflocke –, gelten sie als Winterreifen. Reifen, die vor dem 31. Dezember 2017 hergestellt worden sind, tragen die Kennzeichnung M+S und sind bis zum 30. September 2024 ebenfalls als Winterreifen anerkannt.
Wenn Sie Ihre Winterreifen aufziehen, sollten Sie darauf achten, dass die Reifen eine ausreichende Profiltiefe aufweisen. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe beträgt in Europa 1,6 Millimeter. Das ist das absolute Minimum. Empfehlenswert sind bei Winterreifen laut Experten mindestens 4 Millimeter. In manchen Ländern wie Österreich gelten Reifen mit Profiltiefen unter 4 Millimeter als Sommerreifen und sind auf bestimmten Strecken verboten. Haben Ihre Reifen zu wenig Profiltiefe oder sind sie älter als 6 Jahre, sollten Sie sie aus Sicherheitsgründen austauschen. Denn bei zu alten Reifen wird die Gummimischung hart, sodass sie bei niedrigen Temperaturen nicht mehr richtig greifen.
2. Technik-Check durchführen
Da der Winter erhöhte Anforderungen an Ihren Wagen stellt, sollten Sie frühzeitig die wichtigsten Bestandteile der Technik im Auto prüfen lassen. Dazu gehören:
Das Licht
In der dunklen Jahreszeit ist es besonders wichtig, dass Sie gut sehen und gesehen werden. Machen Sie also in einer Werkstatt einen Lichttest und lassen Sie die Scheinwerfer Ihres Wagens bei Bedarf neu einstellen.
Die Scheibenwischer
Schnee und Regen behindern die Sicht, daher kontrollieren Sie rechtzeitig die Scheibenwischerblätter. Entstehen beim Wischen Schlieren, tauschen Sie die Blätter aus. Damit die Scheibenwischer bei Minusgraden nicht festfrieren, klappen Sie diese, wenn möglich bei Frost hoch, wenn Sie Ihr Auto draußen abstellen. Noch besser ist es, eine silberne Scheibenfolie zu verwenden, die Sie mit den heruntergeklappten Wischerblättern fixieren. Die Folie sorgt dafür, dass sowohl Glas als auch Gummis eisfrei bleiben.
Um auf Nummer sicher zu gehen, können Sie in Ihrer Autowerkstatt einen Wintercheck durchführen lassen. Die Fachleute stellen anhand einer Checkliste sicher, dass Sie mir Ihrem Auto gut durch den Winter kommen.
3. Autobatterie kontrollieren
Kälte fordert Ihre Batterie besonders heraus, vor allem bei kurzen Strecken. Der ständige Einsatz von Klimaanlage, Front- und Heckscheibenheizung im Winter verbraucht zudem viel Strom. Dass Ihre Autobatterie nicht mehr zuverlässig funktioniert, erkennen Sie zum Beispiel daran, dass Sie im Winter Startschwierigkeiten haben. Auch zu dunkle Scheinwerfer deuten darauf hin, dass die Batterie nicht mehr ihre volle Leistung erbringt. Ob sie nur leer ist und wieder aufgeladen werden kann oder ausgetauscht werden muss, können Sie in einer Kfz-Werkstatt prüfen lassen.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, mit der Kontrolle und dem Austausch der Batterie Fachleute zu beauftragen. Denn bei modernen Fahrzeugen ist die Batterie oft Teil eines komplexen Systems. Eine Fachwerkstatt sorgt dafür, dass beim Batteriecheck oder -tausch keine Daten verloren gehen, was unter Umständen eine teure Neuprogrammierung der Automobilsoftware nach sich ziehen würde.
Bei Cabrios oder Oldtimern, die im Winter nicht gefahren werden, stellt sich die Frage, ob in der Ruhezeit die Batterie abgeklemmt werden sollte. Denn eine Batterie entlädt sich auch bei Stillstand. Je niedriger die Temperatur, desto mehr reduziert sich die Kapazität der Batterien. Steht der Wagen in einem Raum, der mindestens 10 °C warm ist, ist ein Abklemmen der Batterie nicht unbedingt erforderlich. Allerdings sollten Sie die Autobatterie vor der Pause voll aufladen und während der Standzeit immer mal wieder an den Strom anschließen. Bei neueren Autos ist dies ohnehin angeraten, damit die elektronischen Steuergeräte während der Winterruhe nicht ausfallen.
4. Frostschutz für Kühler und Scheiben
Damit das Kühlsystem Ihres Autos im Winter nicht einfriert, ist es wichtig, rechtzeitig zu prüfen, ob sich genügend Frostschutzmittel in der Kühlflüssigkeit befindet. Die Konzentration des Frostschutzes und der Füllstand der Kühlflüssigkeit sollten zweimal im Jahr kontrolliert werden. Welcher Kühlerfrostschutz der richtige für Ihr Fahrzeug ist und wie das richtige Mischverhältnis zwischen Wasser und Frostschutzmittel aussieht, erfahren Sie im Handbuch Ihres Fahrzeugs.
Auch das Wischwasser für die Scheibenwaschanlage sollte im Winter genügend Frostschutz enthalten. Sie können Fertigmischungen kaufen oder ein Konzentrat benutzen, das Sie mit Wasser auffüllen. Das richtige Mischverhältnis steht auf der Verpackung. Frostschutz für die Scheibenwaschanlage ist wichtig, damit das Wischwasser bei Benutzung nicht direkt auf der Scheibe friert und dadurch Ihre Sicht einschränkt. Auch Streusalzreste auf der Windschutzscheibe lösen sich mit winterfestem Wischwasser besser.
5. Autopflege vor dem Winter: Türdichtungen, Lack und Schlösser
Damit Ihr Auto fit für den Winter ist, sollten Sie es schon vor Einbruch der kalten Jahreszeit pflegen und auf die Winterzeit vorbereiten. Was gehört alles zur Autopflege vor dem Winter?
Türdichtungen
Wenn die Tür festgefroren ist und Sie versuchen, sie gewaltsam zu öffnen, kann es sein, dass die Dichtungen reißen. Daher sollten Sie die Türgummis gut pflegen. Reinigen Sie das Gummi mit einem Mikrofasertuch und Silikonspray oder Kunststoffreiniger ohne Alkohol, Lösemittel, Tenside oder andere Inhaltsstoffe, die das Gummi angreifen könnten. Anschließend tragen Sie geeignete Pflegeprodukte wie Fette, Silikonspray, Glycerin oder Hirschtalg auf, die die Türgummis geschmeidig halten. Produkte auf Wasserbasis eignen sich nicht zur Pflege, da sie bei Frost einfrieren.
Lackpflege
Feuchtigkeit und Streusalz können dem Lack Ihres Autos stark zusetzen. Daher bietet es sich an, vor dem Winter den Wagen gründlich zu waschen und den Lack mithilfe von Politur und Wachs zu konservieren. Nach längeren Fahrten in salzhaltigem Spritzwasser, etwa auf Autobahnen, sollten Sie Ihrem Auto erneut eine Wäsche gönnen, damit es von der Salzschicht befreit wird. Ein zu häufiger Besuch der Waschanlage kann jedoch den Lack auch schädigen.
Türschlösser
Wenn Sie Ihr Auto noch mechanisch mit dem Schlüssel aufschließen, sorgen Sie dafür, dass die Türschlösser trocken bleiben, damit sie nicht einfrieren. Das gelingt auch, indem Sie das Schloss mit einem speziellen Türschlossspray einsprühen.
Doch auch, wenn Sie Ihr Auto mit einer Fernbedienung öffnen, ist die Pflege des Türschlosses im Winter ratsam, falls die Fernbedienung einmal ausfällt.
6. Winterausstattung für Autofahrer
In der kalten Jahreszeit ist es sinnvoll, eine Winterausstattung im Auto bereitzuhalten, damit Sie für alle Fälle gerüstet sind. Wenn es friert und der Wagen draußen parkt, hilft ein Eiskratzer, um die Scheiben von Eis zu befreien und freie Sicht zu bekommen. Bei eingefrorenen Türschlössern ist es ratsam, einen Türschlossenteiser zur Hand zu haben. Im Autoinneren nützt er Ihnen bei zugefrorenen Schlössern natürlich nicht, bewahren Sie ihn deshalb immer außerhalb des Autos auf, zum Beispiel in der Manteltasche.
Hat es geschneit, liegt mitunter viel Schnee auf dem Dach oder der Motorhaube. Mit einem Handfeger können Sie den Schnee entfernen, sodass Ihnen bei der Fahrt kein Schneestaub auf die Windschutzscheibe weht. Da Sie bei Schnee und Regen im Winter wahrscheinlich öfter die Scheibenwaschanlage benutzen, ist es sinnvoll, einen Reservekanister mit Waschwasser für die Scheibenreinigung dabeizuhaben.
Sollte Sie einen Unfall haben, mit einer Panne liegen bleiben oder auch nur länger im Stau stehen, weil die Straßen zugeschneit sind, kann warme Kleidung oder eine Decke lebensrettend sein. Wer dann noch eine Thermoskanne mit einem heißen Getränk bei sich führt, kann in Ruhe auf Hilfe warten.
Fragen und Antworten zum Thema Auto winterfest machen
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Nützt heißes Wasser bei zugefrorenen Scheiben?Bei Frost sollten Sie auf keinen Fall heißes Wasser auf die Scheibe gießen, da der plötzliche Temperaturunterschied zu Spannungen im Glas und somit zu Schäden an der Windschutzscheibe führen kann.
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Was hilft gegen beschlagene Autoscheiben im Winter?Grund für beschlagene Scheiben ist hohe Luftfeuchtigkeit im Innenraum des Autos. Ziehen Sie nasse Mäntel und Jacken vor der Fahrt aus, öffnen Sie das Fenster zum Entlüften und schalten Sie Gebläse und Heizung beziehungsweise Klimaanlage ein. Mit einem Fensterschwamm oder einem Mikrofasertuch können Sie die Feuchtigkeit auf der Scheibe entfernen. Saubere Scheiben beschlagen zudem weniger als verschmutzte.
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Darf ich mein Auto an kalten Tagen warmlaufen lassen?Nein, es ist verboten, den Motor einzuschalten und ihn eine Weile laufen zu lassen, damit er sich erhitzt und Sie in ein warmes Auto einsteigen können. Beim Warmlaufenlassen werden schädliche Gase ausgestoßen, daher ist es untersagt.