Berufsunfähigkeitsversicherung oder Unfallversicherung?

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Beratung

Zuletzt aktualisiert : 18.02.2025
4 Minuten
Von : Zurich Redaktion

BU oder Unfallversicherung – das Wichtigste kurz erklärt

  • Die private Unfallversicherung zahlt, wenn Sie infolge eines Unfalls in Ihrer körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit eingeschränkt sind.
  • Je nach vereinbarter Deckung erhalten Sie im Versicherungsfall eine einmalige Kapitalzahlung und gegebenenfalls eine lebenslange Unfall-Rente.
  • Unfälle sind jedoch selten die Ursache für eine Berufsunfähigkeit. In den meisten Fällen sind psychische Erkrankungen, Rückenprobleme und Krebs dafür verantwortlich.
  • In diesen Fällen springt die Berufsunfähigkeitsabsicherung ein, bei der die Ursache für eine Berufsunfähigkeit keine Rolle spielt.
  • Bestenfalls kombinieren Sie Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer Unfallversicherung.

Wozu brauche ich eine Berufsunfähigkeitsversicherung, wenn ich eine Unfallversicherung habe?

Eine weitverbreitete Meinung ist, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung nicht notwendig ist, wenn man eine Unfallversicherung abgeschlossen hat.

Das leistet die Unfallversicherung

Tatsache ist, dass die Unfallversicherung günstiger ist als die Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie sichert Sie für die Folgen eines Unfalls ab, der zu körperlicher oder geistiger Leistungseinschränkung führt.
Es können Umbaumaßnahmen an Haus oder Wohnung notwendig werden oder auch der Bedarf an einem behindertengerechten Auto entstehen.

Mit der vereinbarten Invaliditätsleistung Ihrer privaten Unfallversicherung können dann ganz oder teilweise die Kosten für entsprechenden Umbaumaßnahmen finanziert werden.

Entsteht infolge eines Unfalls ein bleibender Invaliditätsgrad von mindestens 50 Prozent, zahlt Zurich eine monatliche Unfall-Rente (sofern vereinbart).
Eine Berufsunfähigkeit kann bereits unterhalb eines Invaliditätsgrads von 50 Prozent eintreten, weshalb die Unfall-Rente auch im Falle eines Unfalles und je nach Schwere der Verletzung keine Hundertprozentlösung bietet.

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Unfallversicherung

Ein Unfall ist schnell passiert. Egal ob im Job, in der Freizeit oder im Haushalt. Mit der leistungsstarken Unfallversicherung von Zurich sind Sie nach einem Unfall finanziell abgesichert.

Das leistet die Berufsunfähigkeitsversicherung

Das Risiko, einen Unfall mit derart schwerwiegenden Folgen zu erleiden, der dazu führt, dass Sie nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt arbeiten können, ist relativ gering.
Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist nicht einmal zu 10 Prozent ein Unfall die Ursache für eine Berufsunfähigkeit.

In über 90 Prozent der Fälle sind schwere körperliche oder psychische Erkrankungen der Grund für eine Berufsunfähigkeit. Durch den großen Druck in der heutigen Arbeitswelt werden zum Beispiel immer mehr Erwerbstätige mit der Diagnose „Burn-out-Syndrom“ für einen längeren Zeitraum krankgeschrieben.

Um die hieraus entstehenden finanziellen Folgen aufzufangen, schützt nur eine Berufsunfähigkeits-Versicherung. Mit einer monatlichen Rente können die Betroffenen ihren gewohnten Lebensstandard aufrechterhalten und ihren regelmäßigen Verpflichtungen nachkommen, ohne andere Ersparnisse z.B. für die Altersvorsorge aufzulösen.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Berufsunfähigkeitsversicherung

Die Berufsunfähigkeitsversicherung von Zurich kann Ihnen helfen, finanzielle Lücken zu schließen, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihre berufliche Tätigkeit nicht mehr ausüben können.

Vergleich: Berufsunfähigkeitsversicherung oder Unfallversicherung

Unfallversicherung Berufsunfähigkeitsversicherung
Eignet sich für: Eignet sich für:
  • Nicht-Berufstätige
  • Kinder
  • Freizeitsportler
  • Personen, die keine Berufsunfähigkeitsversicherung bekommen
  • Selbstständige und Freiberufler ohne gesetzlichen Unfallschutz
  • Arbeiter und Angestellte
  • Studenten und Azubis
  • Beamte
  • Arbeiter und Angestellte (auch in Teilzeit)
  • Selbstständige und Freiberufler
  • Studenten und Azubis
  • Beamte
  • Hausfrauen und Hausmänner
Die Ursache muss ein Unfall sein. Die Ursache spielt keine Rolle. Die Berufsunfähigkeitsrente wird sowohl nach einem Unfall als auch nach Erkrankungen gezahlt.
Die Unfallfolge muss Sie dauerhaft einschränken. Die Berufsunfähigkeit kann auch vorübergehend (mind. 6 Monate) sein.
Psychische Erkrankungen sind so gut wie gar nicht abgedeckt. Psychische Beeinträchtigungen, wie zum Beispiel ein Burn-out-Syndrom oder Depression, sind ebenso abgedeckt wie die Folgen eines Schlaganfalls oder einer Krebserkrankung.
Die Unfallversicherung kann ab Geburt abgeschlossen werden. Die Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler kann ab einem Alter von 10 Jahren abgeschlossen werden.

Unterschied zwischen Invalidität und Berufsunfähigkeit im Sinne der Unfallversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung

Im Rahmen der Berufsunfähigkeitsversicherung und der Unfallversicherung begegnen Sie immer wieder den Begriffen Invalidität und Berufsunfähigkeit. In beiden Fällen geht es um die Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit, jedoch mit einem entscheidenden Unterschied:

Invalidität

Invalidität bedeutet, dass Ihre körperliche und/oder geistige Leistungsfähigkeit nach einem Unfall dauerhaft eingeschränkt ist. Eine Beeinträchtigung gilt als dauerhaft, wenn sie voraussichtlich länger als drei Jahre bestehen wird und die Ärzte eine Verbesserung des Zustands nicht erwarten.

Der Invaliditätsgrad richtet sich nach dem Wert, der in der Gliedertaxe aufgeführt ist. Die Gliedertaxe ordnet in einer Tabelle Körperteilen (wie den Armen, Händen, Füßen etc.), Sinnesorganen (wie den Ohren, Augen etc.) und teilweise auch den inneren Organen für deren Verlust oder bei bleibenden Beeinträchtigungen feste Prozentsätze zu.

So kann ein Arm zum Beispiel einen Wert von 70 Prozent, ein Auge von 50 Prozent und ein großer Zeh von 5 Prozent haben.
Diese Werte bilden zusammen mit der vereinbarten Versicherungssumme die Basis in der privaten Unfallversicherung. Je höher die Versicherungssumme und der Invaliditätsgrad, desto höher ist die Versicherungsleistung für den Geschädigten.

Invalidität bedeutet aber nicht zwingend, dass Sie arbeits- oder berufsunfähig werden. Wird eine bleibende und unfallbedingte Invalidität festgestellt, zum Beispiel durch den Verlust eines Daumens, haben Sie Anspruch auf die vereinbarte Invaliditätsleistung. Beträgt der Invaliditätsgrad nach schweren Unfällen mindestens 50 Prozent, zahlt die Unfallversicherung, sofern vertraglich vereinbart, zusätzlich eine lebenslange, monatliche Unfall-Rente.

Wichtig: Entsteht die Invalidität nicht durch einen Unfall, sondern durch Krankheit, bekommen Sie von Ihrer privaten Unfallversicherung keine Leistung. Die gesetzliche Unfallversicherung leistet nur, wenn es sich um eine Einschränkung ausgelöst durch eine Berufskrankheit handelt. Wann die private und wann die gesetzliche Unfallversicherung greift, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Berufsunfähigkeit

Eine Berufsunfähigkeit bedeutet, dass Sie Ihren aktuellen Beruf zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben können.
Das muss jedoch nicht dauerhaft auf unbestimmte Zeit sein, es genügt, dass Sie ihren Beruf voraussichtlich für mindestens 6 Monate nicht ausüben können.

Berufsunfähigkeit liegt vor, wenn Sie ihrem Beruf infolge eines Unfalls, einer körperlichen oder psychischen Erkrankung oder eines mehr als altersentsprechenden Kräfteverfalls nicht mehr nachgehen können.

Treffen alle diese Voraussetzungen zu, kommt die Berufsunfähigkeitsversicherung zum Tragen. Und zwar so lange, wie Sie tatsächlich berufsunfähig sind.

Fallbeispiel: berufsunfähig durch einen Unfall

Stellen Sie sich vor, Sie stolpern bei der Gartenarbeit und stürzen unglücklich. Dabei landen Sie auf Ihrer rechten Hand und verletzen sich diese so sehr, dass Sie Ihren Daumen und Ihren Zeigefinger nur noch eingeschränkt bewegen können. In einem ärztlichen Gutachten wird festgestellt, dass Sie bei völliger Funktionsunfähigkeit von Daumen und Zeigefinger einen Invaliditätsgrad von maximal 41 % haben. Da Sie Rechtshänder sind und als Handwerker arbeiten, beeinträchtigt Sie diese Verletzung erheblich in Ihrer beruflichen Tätigkeit. Ihre gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Behandlungskosten. Von Ihrer privaten Unfallversicherung erhalten Sie eine Invaliditätsleistung, die Ihnen ermöglicht, Kosten für verbesserte Therapien, Hilfsmittel wie ergonomische Werkzeuge oder sogar eine Umschulung zu finanzieren. Diese Leistung kann Ihnen auch helfen, vorübergehende finanzielle Einbußen auszugleichen.

Da sich der Unfall in Ihrer Freizeit ereignet hat, erhalten Sie keine Rente aus der gesetzlichen Unfallversicherung.
Haben Sie jedoch mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung vorgesorgt, erhalten Sie eine laufende monatliche Rente in der vereinbarten Höhe. Und das über die gesamte vorab vereinbarte Leistungsdauer.

Kombination von Berufsunfähigkeitsversicherung und privater Unfallversicherung

Ist die Berufsunfähigkeitsversicherung nun die bessere Versicherung? Ja, weil sie Ihnen einen umfassenderen Versicherungsschutz bietet. Kann ich also auf eine Unfallversicherung verzichten? Ganz so einfach lässt sich diese Frage nicht beantworten.

In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, sich für eine Kombination aus beiden Versicherungen zu entscheiden. Das trifft vor allem zu, wenn Sie Spaß an Hobbys haben, die ein höheres Unfallrisiko mit sich bringen. Hierzu zählen zum Beispiel Skifahren oder Klettern. Aber nicht nur bei risikoreichen Hobbys ist eine Unfallversicherung sinnvoll, da 75 Prozent aller Unfälle in der Freizeit oder im Haushalt passieren.
In diesem Fall ist es sinnvoll, Ihren BU-Schutz mit einer privaten Unfallversicherung zu ergänzen. Denn auch die BU hinterlässt Lücken, obwohl sie ein notwendiger Versicherungsschutz für alle ist, die auf ein Einkommen durch ihre Arbeitskraft angewiesen sind.

Diese Lücken werden von der Unfallversicherung geschlossen:

  • Eine Unfallversicherung zahlt bei Invalidität die vereinbarte Leistung, die ganz oder teilweise für den behindertengerechten Umbau Ihrer Wohnung genutzt werden kann.
  • Es wird je nach Vereinbarung eine monatliche Unfall-Rente bezahlt, die unabhängig vom Grad der Berufsunfähigkeit einen finanziellen Ausgleich bringt.
  • Sie übernimmt Bergungskosten nach einem Unfall.
  • Im Todesfall erhalten Ihre Familie und die Hinterbliebenen eine Todesfallsumme, sofern diese vertraglich vereinbart ist.
     
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Haben Sie Fragen zum Thema Berufsunfähigkeits- oder Unfallversicherung?

  • Was ist besser: Unfallversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung?
    Da die Wahrscheinlichkeit, aufgrund einer Krankheit oder psychischen Erkrankung berufs- oder erwerbsunfähig zu werden, höher ist als durch einen Unfall, ist die Berufsunfähigkeitsversicherung gegenüber der Unfallversicherung die wichtigere Police.
    Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt eine monatliche Rente, die Hauptleistung in der Unfallversicherung ist eine Einmalzahlung der vereinbarten Invaliditätsleistung.
  • Welche Gesundheitsfragen müssen für die Unfallversicherung bzw. Berufsunfähigkeitsversicherung beantwortet werden?
    Die Gesundheitsprüfung in der Unfallversicherung besteht aus wenigen Fragen. Es gibt Anbieter, die sogar auf eine Gesundheitsprüfung verzichten. Für die Berufsunfähigkeitsversicherung sind umfangreiche Angaben zu Ihrem Gesundheitszustand und eventuellen Vorerkrankungen nötig.
  • Können auch schon Kinder und Jugendliche eine Unfallversicherung oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?
    Können auch schon Kinder und Jugendliche eine Unfallversicherung oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen? Ja, eine Unfallversicherung können Sie für Ihr Kind ab Geburt abschließen, eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler ab dem 10. Lebensjahr. Junge Menschen profitieren von den sehr niedrigen Beiträgen und einer unkomplizierten Gesundheitsüberprüfung.

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