Feuerversicherung – welche Versicherung zahlt bei Brandschaden?

Zuletzt aktualisiert : 11.08.2023
4 Minuten
Von : Zurich Redaktion

Feuerversicherung – das Wichtigste kurz erklärt

  • Eine Feuerversicherung ist immer Bestandteil einer Wohngebäudeversicherung und kann nicht als eigenständige Versicherung abgeschlossen werden.
  • Die Höhe der Kosten für eine Feuerversicherung hängt vom zu versichernden Objekt ab.
  • Die meisten Brände entstehend durch mangelhafte Elektrogeräte.

Eine Zigarette im Bett, eine unbeaufsichtigte Kerze, ein Funke aus dem Kamin, der auf den Teppich fällt – ein Brand kann schnell entstehen und große Schäden anrichten. Vor den finanziellen Folgen eines Brandschadens schützen Sie sich mit einer Feuerversicherung. Was leistet eine solche Brandschutzversicherung und wie können Sie generell Feuer im Haus vermeiden?

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Was ist eine Feuerversicherung?

Eine Feuerversicherung, auch Brandversicherung oder Brandschutzversicherung genannt, leistet vor allem bei Schäden, die durch ein Feuer entstanden sind – aber auch darüber hinaus. Wird durch die Brandbekämpfung, also etwa durch Löschwasser, die Immobilie beschädigt oder kommt es zu Folgeschäden, ist ebenso die Feuerversicherung zuständig. Sie übernimmt zudem die Kosten für die Schadenbehebung und alle damit verbundenen Aufwendungen, zum Beispiel die Ausgaben für ein Schadensgutachten. Sind Aufräum- und Abbrucharbeiten nötig, leistet ebenfalls die Brandschutzversicherung.

Für wen ist eine Feuerversicherung sinnvoll und wichtig?

Eine Feuerversicherung ist Sache des Hauseigentümers, nicht des Mieters. Wenn eine Immobilie brennt, kann das für Besitzer schnell teuer, wenn nicht sogar existenzbedrohend werden. Denn die Renovierung oder den Neuaufbau eines abgebrannten Hauses können die meisten nicht aus eigener Kraft finanzieren. Daher sollte sich jeder Immobilieneigentümer gegen Feuerschäden absichern.

Des Weiteren ist eine Brandschutzversicherung für Bauherren sinnvoll. Für die Phase der Bauzeit ist die Feuer-Rohbauversicherung vorgesehen.

Welche Versicherung zahlt bei Feuerschaden?

Eine Feuerversicherung ist keine eigenständige Versicherung. Je nach Situation kommt eine andere Versicherung für die Schäden auf, die durch einen Brand verursacht werden.

Gebäudeversicherung für Schäden am eigenen Haus

Hauseigentümer, die ihre Immobilie gegen die finanziellen Folgen eines Feuerschadens absichern wollen, müssen eine Gebäudeversicherung abschließen. Die Feuerversicherung ist ein Bestandteil der Gebäudeversicherung. Die sogenannten verbundenen Wohngebäudeversicherung von Zurich versichert Sie sowohl im Top- als auch im Basis-Tarif gegen Gefahren wie Feuer, Leitungswasser, Hagel oder Sturm.

Hausratversicherung für die eigene Einrichtung

Die Feuerversicherung sichert Sie bei Schäden am Mauerwerk, an den Dachziegeln sowie an Fenstern und Türen ab. Nicht versichert sind hingegen Brandschäden an der Einrichtung. Dazu zählen alle beweglichen Gegenstände im Haus, also zum Beispiel Möbel, Kleidung oder Elektrogeräte. Wollen Sie diese gegen die Folgen eines Feuers absichern, benötigen Sie eine Hausratversicherung. Diese zahlt auch, wenn Sie Ihre Einrichtung, während der Renovierungsarbeiten einlagern müssen. Die Kosten für einen Hotelaufenthalt, der notwendig wird, weil die Immobilie zwischenzeitlich unbewohnbar ist, werden ebenso übernommen wie die Ausgaben für Aufräumarbeiten oder für die Entfernung von Ruß.

Haftpflicht für Schaden beim Nachbarn

Nicht selten breitet sich ein Feuer auf nebenliegende Wohnungen oder Häuser aus. Für Schäden bei den Nachbarn ist eine Privat-Haftpflichtversicherung zuständig. Sie übernimmt alle Kosten für Schäden, die durch das Feuer in Ihrer Immobilie an fremdem Eigentum entstehen.

Die häufigsten Ursachen für Brände

Die meisten Brände werden durch mangelhafte Elektrogeräte verursacht. Ein Kurzschluss, ein Kabelbrand oder ein Schmorbrand ist in knapp einem Drittel aller Fälle für ein Feuer verantwortlich. An zweiter Stelle steht menschliches Fehlverhalten: Kinder, die mit Streichhölzern zündeln, ein Topf mit heißem Öl, den Sie auf dem heißen Herd vergessen haben, oder eine brennende Kerze, die umfällt – all das kann einen Brand auslösen.

Brandstiftung ist nur in 12 Prozent aller Fälle die Ursache für einen Feuerausbruch. Ein weiterer Grund kann Überhitzung sein: Wenn sich leicht entzündliche Materialien wie Textilien oder Holz zu nah am Herd oder am Kamin befinden, können sie in Brand geraten. Auch Lampen oder Heizungen können sich stark erhitzen und Gegenstände in der direkten Umgebung entzünden. Wer zu Hause feuergefährliche Arbeiten durchführt, sollte unbedingt auf Brand- und Arbeitsschutz achten: Beim Schweißen, Schleifen oder Löten kann Funkenflug entstehen.

Verpflichtung des Versicherungsnehmers

Kommt es zu einem Brandschaden, sind Sie dazu verpflichtet, den Schaden unverzüglich Ihrer Versicherung zu melden. Fertigen Sie Fotos oder Videos vom Schaden an und schicken Sie diese zur Ermittlung der Schadensumme an die Versicherung. Je nach Schadenshöhe wird unter Umständen das Gutachten eines Sachverständigen angefordert. Die Kosten für den Gutachter übernimmt ebenfalls die Feuerversicherung.

Viele Versicherungen verlangen von ihren Feuerversicherungskunden die Installation von Rauchmeldern in Wohn- und Schlafräumen, die sogenannte Rauchmeldepflicht, um den Schaden zu begrenzen. Auch ein Feuermelder in der Wohnung kann Teil des Versicherungsvertrags sein. Wenn Sie gegen die Versicherungsbedingungen verstoßen, kann Ihnen der Versicherer die Leistungen im Schadensfall kürzen oder die Zahlung gänzlich verweigern. Auch bei grober Fahrlässigkeit riskieren Sie Ihren Versicherungsschutz.

Wie viel kostet eine Feuerversicherung?

Die Höhe der Versicherungsprämie für eine Brandversicherung hängt von vielen Faktoren ab: Bewohnen Sie ein Einfamilien- oder ein Mehrfamilienhaus? Wie alt ist Ihre Immobilie und in welcher Bauweise wurde sie errichtet? Wie viel Wohnfläche umfasst Ihr Haus und welche Ausstattung hat es? Je nach Leistungsumfang Ihrer Feuerversicherung können Sie mit einem niedrigen bis mittleren dreistelligen Jahresbetrag für die Absicherung rechnen. Die Kosten für eine Gebäudeversicherung, die eine Feuerversicherung enthält, können Vermieter übrigens auf ihre Mieter umlegen.

Feuerversicherung für den Rohbau

Kommt es während der Bauphase einer Immobilie zu einem Brand, sind Bauherren mit einer Feuer-Rohbauversicherung gut bedient. Diese tritt bei Schäden durch Feuer, Blitzschlag oder eine Explosion ein. Schäden durch Leitungswasser, Sturm oder Hagel sind nur durch eine komplette Wohngebäudeversicherung abgedeckt, die erst nach Fertigstellung des Baus abgeschlossen werden kann.

Eine Feuer-Rohbauversicherung wird meist zur Pflicht, wenn Bauherren den Immobilienbau über eine Grundschuld oder eine Hypothek finanzieren: Kreditgebende Banken verlangen eine solche Absicherung gegen Feuerschäden.

Ist die Feuerversicherung eine Pflichtversicherung?

Weder die Feuerversicherung noch die Gebäudeversicherung sind Pflichtversicherungen. Da die Beseitigung von Feuerschäden jedoch schnell einen fünf- bis sechsstelligen Betrag ausmachen kann, empfiehlt es sich, eine Versicherung gegen Hausbrand abzuschließen.
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Fragen und Antworten zum Thema Feuerversicherung

  • Welche Versicherung tritt bei Brandschäden ein?
    Für Brandschäden am Gebäude ist die Wohngebäudeversicherung zuständig, für Schäden an der Einrichtung die Hausratversicherung. Werden Nachbarn in Mitleidenschaft gezogen, hilft eine Privat-Haftpflichtversicherung.
  • Zahlt die Feuerversicherung beim Brand durch Kerzen?
    Verursachen unbeaufsichtigte Kerzen einen Brand, liegt grobe Fahrlässigkeit vor. Das kann Folgen für die Schadenregulierung haben. Daher sollten Sie beim Abschluss einer Feuerversicherung darauf achten, dass die Versicherungspolice einen „Verzicht auf die Einrede der groben Fahrlässigkeit“ enthält. Nur dann zahlt der Versicherer auch bei grob fahrlässigem Verhalten die volle Versicherungssumme.
  • Sind Schäden an einer Einbauküche mit der Feuerversicherung abgedeckt?
    Eine Feuerversicherung zahlt bei Schäden an allen Gebäudebestandteilen, die fest mit der Immobilie verbunden sind. Dazu gehören neben Fenstern und Türen zum Beispiel auch Einbauküchen, Parkettfußböden und Heizungsanlagen.
  • Wie kann ich Brandschäden vermeiden?
    Sie sollten alle Haushaltsmitglieder für Brandursachen und -Risiken sensibilisieren – vor allem Kinder. Die Installation von Rauchmeldern kann im Falle eines Feuers Leben retten. Auch ein Feuerlöscher für die Wohnräume ist eine sinnvolle Investition.

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