Marderschaden durch Marderbiss

Marderschäden am Auto (Marderbiss)

In Deutschland verursachen Marder jedes Jahr Autoschäden in Höhe von über 50 Millionen Euro. Ab Frühjahr bis Spätsommer sind Marderschäden besonders häufig, denn dann sind die Mardermännchen auf der Suche nach einem Weibchen und besonders beißwütig.

Marderbiss am Auto: Wie kommt es dazu?

Marder nutzen gerne den Motorraum von geparkten Autos als Unterschlupf und versehen ihn mit ihrer Duftmarke. Das ist zunächst nicht weiter problematisch. Gefährlich wird es jedoch, wenn Sie Ihr Auto im Gebiet eines anderen Marders parken. Wittert dieser den vermeintlichen Rivalen, verteidigt er sein Revier und zerbeißt Kabel und Schläuche, die nach dem Eindringling riechen.

Folgende Teile im Motor sind oft von Marderbiss betroffen:

• Zündkabel
• Schläuche für Kühlwasser- und Scheibenwaschwasser
• Kunststoffschläuche
• Faltenbälge an Antriebswellen und an der Lenkung
• Stromleitungen und deren Isolierung
• Isoliermatten für die Geräusch- und Wärmedämmung
• eher selten: Bremsschläuche, Kraftstoffleitungen, Keilriemen und Reifen

Marderschaden am Auto erkennen

Folgende Hinweise können auf einen Marderschaden schließen:

• Pfotenspuren auf der Karosserie oder im Motorraum
• Motor springt nicht mehr an: Zündkabel könnte durchgebissen sein
• ein ruckelnder und unruhiger Motorlauf
• Kühlflüssigkeit ist ausgelaufen
• dreieckige Bissspuren an Kunststoff- oder Gummiteilen
• Marderkot in der Nähe des Autos oder intensive Uringerüche

Marderschaden am Auto – was ist zu tun?

Entdecken Sie einen Marderschaden, sollten Sie möglichst schnell eine Werkstatt aufsuchen. Denn die Folgeschäden eines Marderbisses an Zündkabel, Kühlwasserschlauch, Stromleitung oder Isolierungen sind nicht zu unterschätzen. Vor allem, wenn der Schaden lange Zeit unentdeckt bleibt, kann es zu hohen Reparaturkosten kommen. Beschädigt das Nagetier zum Beispiel den Kühlwasserschlauch, läuft Kühlflüssigkeit aus. Infolge der Überhitzung des Motors kann es zu einem Motorschaden kommen.

Welche Autos mögen Marder am liebsten?

Statistisch sind die Automarken von BMW, Volkswagen (VW), Mercedes, Audi und Skoda am häufigsten von Marderschäden betroffen. Woran das liegt, können Experten nicht genau sagen. Es wird aber vermutet, dass Marder von Plastikteilen mit einer gewissen Menge an Fischmehl angezogen werden. Außerdem verwenden bestimmte Marken spezielle Verkleidungsteile im Motorraum, die den Mardern das Eindringen in den Innenraum erleichtern.

Zudem sind bei Mardern folgende Fahrzeuge beliebt:

• Autos, die abwechselnd in verschiedenen Marderrevieren parken
• Autos mit großem Motorraum, der den Nagern viel Bewegungsfreiheit bietet
• Autos, die im Freien stehen

Marderschäden am Haus und Garten

Wie kommen Marder ins Haus?

Marder sind aufgrund ihrer um 180 Grad drehbaren Hinterpfoten sehr geschickt im Klettern. Auch Sprünge bis zu zwei Metern sind für sie kein Problem. Um das Dach zu erreichen, nutzen die Tiere oft Bäume in Haus nähe als Kletterhilfen. Zudem können sie problemlos eine raue oder begrünte Hauswand emporklettern. Um ins Innere zu gelangen, reichen dem Marder Öffnungen von zirka fünf Zentimeter Durchmesser. Bietet sich keine Lücke, kann der Marder sogar lockere Dachziegel hochheben und sich einen Tunnel ins Innere graben.

Wie bemerkt man einen Marder im Haus?

In den meisten Fällen werden die Bewohner durch die nächtlichen Krabbelgeräusche auf dem Dachboden auf einem Marderbefall aufmerksam. Auch Kot- und Urinspuren sowie Nahrungsreste deuten darauf hin, dass ein Marder im Haus eingezogen ist.

Marderschäden vorbeugen

Der beste Schutz gegen einen Marderbiss ist Prävention. Dafür können Sie einiges tun – an Ihrem Auto wie in Ihrem Haus.

So können Sie einen Marderschaden am Auto vorbeugen:

• Auto in die Garage stellen: Meistens sind Autos betroffen, die im Freien stehen. Deshalb parken Sie Ihr Fahrzeug am besten in einer Garage.
• Mardergitter: Platzieren Sie unter dem vorderen Teil Ihres Autos ein Mardergitter. Die Tiere laufen nicht gerne auf wackeligem Untergrund und bleiben so dem Motorraum fern.
• Motorabschottung: Durch die Abschottung des Motorraums ist er für den Marder nicht mehr zugänglich. Einige Autohersteller bieten diesen Schutz als Zusatzausstattung an oder lassen Sie Ihr Fahrzeug in der Werkstatt nachrüsten.
• Ultraschallgeräte: Durch das Senden von sehr hohen Tönen im Ultraschallbereich werden die Tiere vertrieben.
• Schutzschläuche: Mithilfe von Hüllen aus Hartplastik werden die Kabel vor Marderbissen geschützt. Diese Anti-Marder-Schläuche lassen sich nachträglich ganz einfach um die Kabel legen.
• Motorwäsche: Haben Sie den Verdacht, dass sich ein Mader im Motorraum Ihres Autos eingenistet hat? Lassen Sie eine Motorwäsche in der Kfz-Werkstatt durchführen. Dadurch wird der Marderduft entfernt, auf den andere Männchen so aggressiv reagieren.

So können Sie einen Marderschaden am Haus vorbeugen:

• Einschlupflöcher verschließen: Durch jede Lücke, die größer als fünf Zentimeter ist, können Marder problemlos hindurchschlüpfen. Das Dach muss daher absolut dicht sein.
• Regelmäßige Kontrolle: Untersuchen Sie die Isolierung Ihres Daches regelmäßig auf Spuren. Hat der Nager gerade erst ein Loch in den Dämmstoff gegraben, kann man diesen Schaden noch schnell beheben.
• Wohngelegenheiten im Garten: Hat der Marder ein Schlupfloch im Freien, ist die Chance geringer, dass er sich in Ihrem Haus niederlässt. Diese Wohngelegenheiten können zum Beispiel Holzstöße mit Höhlungen oder auch selbst erbaute Marderhäuschen sein.
• Bäume und Fassadenbegrünung zurückschneiden: Marder sind geschickte Kletterer und nutzen Bäume und Fassadenbegrünung als Kletterhilfen, weshalb man diese möglichst stutzen sollte, um den Weg zum Dach abzuschneiden.
• Schlupfloch des Maders ausfindig machen: Um das Schlupfloch ausfindig zu machen, kann es helfen, Kratzspuren an der Hausfassade zu suchen und Sand auszustreuen, um die Spuren zu erkennen. Verschließen Sie die gefundenen Eingänge aber nie tagsüber, sondern immer erst in der Nacht, sonst besteht die Gefahr, dass Sie den nachtaktiven Marder einschließen.

Kosten bei Marderschäden am Auto

Kabel und Schläuche, die durch Marderbisse beschädigt werden, kosten im Durchschnitt 200 Euro. Kommt es allerdings zu Folgeschäden, können weitaus höhere Kosten entstehen. Ein angebissener Kühlwasserschlauch kann zum Beispiel einen Motorschaden verursachen. Die Kosten liegen in diesem Fall bei mehreren Tausend Euro.

Wer zahlt bei Marderschaden am Auto?

Für einen Marderschaden am Auto kommt die KFZ-Versicherung von Zurich auf. Egal ob Voll- oder nur Teilkasko, Schäden am Auto durch Tierbiss oder Zusammenstoß mit Tieren, sind bei Zurich immer versichert. Dazu zählen nicht nur Kollisionen mit Tieren, auch Tierbissschäden sind im Versicherungsschutz inkludiert!

Kosten bei Marderschäden am Haus

Wenn Marder Tunnelgänge durch die Dachisolierung graben, kann diese ihre Dämmwirkung verlieren. Schlimmstenfalls kann es zur Schimmelbildung kommen. Teuer kann es auch werden, wenn der Marder die Elemente einer Solaranlage zerstört. Neben den Schäden durch Marderbisse hinterlässt der Marder auch Kot- und Urinspuren. Diese zu beseitigen, kann ebenfalls sehr teuer werden, weil hierfür oft schwer zugängliche Stellen geöffnet werden müssen.