So berechnen Sie Ihre Lebenserwartung
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Das Wichtigste kurz erklärt
- Die aktuelle Lebenserwartung liegt in Deutschland bei 78,3 Jahren für Männer und 83,2 Jahren für Frauen.
- Sie lässt sich anhand des Geburtsjahrgangs und Geschlechts mithilfe von Statistiken berechnen.
- Einfluss auf die Lebenserwartung haben neben dem Geschlecht die soziale und wirtschaftliche Situation des Einzelnen und unterschiedliche Gesundheitsfaktoren.
- Seit der ersten Erfassung im Jahr 1871 steigt das statistische Sterbealter in Deutschland kontinuierlich an.
- Die hohe Lebenserwartung führt zu einer immer längeren Rentendauer. Diese muss bei der Vorsorgeplanung fürs Alter berücksichtigt werden.
- Um eine mögliche Vorsorgelücke zu schließen, sollte man neben der gesetzlichen und betrieblichen Rente unbedingt den Abschluss einer privaten Rente in Betracht ziehen.
Was ist die Lebenserwartung?
Wie alt werden wir? Diese Frage nach der eigenen Lebenserwartung beschäftigt wohl jeden irgendwann einmal. Spätestens, wenn man sich Gedanken über eine private Rentenversicherung macht, steht die Überlegung an, wie lange das Ersparte und die Rente überhaupt reichen und reichen muss. Lebenslang natürlich. Aber wie lange ist das? Bis man 80 ist, bis 85, sogar 90 oder noch länger?
Worum geht es bei der Lebenserwartung eigentlich? Unter „Lebenserwartung“ versteht man die durchschnittliche Anzahl von Jahren, die ein Mensch ab einem bestimmten Zeitpunkt voraussichtlich noch lebt.
Für die Wahl des Zeitpunkts gibt es zwei Hauptformen:
- Lebenserwartung bei Geburt
Dies ist die durchschnittliche Zahl von Jahren, die ein Neugeborenes erwartungsgemäß leben würde, wenn die Sterblichkeit zum Zeitpunkt seiner Geburt während seines ganzen Lebens unverändert bliebe. Man errechnet also beispielsweise, wie viele Jahre ein 1967-Geborener statistisch gesehen lebt. - Lebenserwartung bei einem bestimmten Alter
Sie gibt an, wie lange Menschen eines bestimmten Alters im Durchschnitt noch leben werden. Zum Beispiel zeigt die „Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren“, wie viele Jahre ein Mensch, der 65 Jahre alt ist, durchschnittlich noch leben wird.
Die Berechnung der Lebenserwartung ist in beiden Fällen eine statistische Schätzung, basierend auf der aktuellen Sterblichkeit der Bevölkerung. Dabei spielen das Geschlecht, die geografische Lage, soziale und wirtschaftliche Bedingungen und Gesundheitsfürsorge eine entscheidende Rolle.
Wie hoch ist die aktuelle Lebenserwartung?
Die aktuelle Lebenserwartung bei Geburt im Jahr 2020/22 beträgt in Deutschland:
- für Männer: 78,3 Jahre
- für Frauen: 83,2 Jahre
Diese Statistiken werden in der sogenannten Sterbetafel festgehalten, einer Tabelle, die die Sterblichkeitsraten und die daraus resultierende Lebenserwartung von Menschen einer bestimmten Bevölkerung festhält. Die erste Sterbetafel für das Gebiet des heutigen Deutschlands wurde 1871 erstellt. Seitdem ist ein deutlicher Anstieg der Lebenserwartung zu beobachten, denn damals lag sie 35,6 Jahren für Männer und 38,5 Jahren für Frauen.
Vor allem bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts stieg die Lebenserwartung deutlich an. Ursachen dafür waren insbesondere eine erhebliche geringere Säuglingssterblichkeit sowie Verbesserungen in Medizin, Hygiene, Ernährung, Wohnsituation und Arbeitsbedingungen. Seit Ende der 2000er-Jahre hat sich das Wachstum der Lebenserwartung jedoch verlangsamt, vor allem durch starke Grippewellen und zuletzt die Corona-Pandemie, die sogar zu einem leichten Rückgang führte.
Unsere Lebenserwartung nach Geburtsjahr
Die Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen sehr anschaulich die Entwicklung der Lebenserwartung in Deutschland. Die Werte bis 1960/1962 wurden dabei teilweise geschätzt.
Wie wird die Lebenserwartung berechnet?
Die Lebenserwartung wird in Deutschland vom Statistischen Bundesamt berechnet. Dafür sammelt und analysiert die Behörde Daten zur Bevölkerung wie Geburtenrate, Todesfälle in verschiedenen Altersgruppen und andere demografische Faktoren. Diese verwendet das Amt, um mittels klar definierter Regeln die Sterblichkeit zu berechnen, also wie lange die Menschen im Durchschnitt leben. Im Grunde nimmt man an, wie viele Leute jedes Jahr sterben und wie viele überleben, und daraus berechnet man, wie viele Jahre eine Person durchschnittlich ab einem bestimmten Alter, zum Beispiel bei der Geburt, noch zu leben hat. Das Ergebnis ist die durchschnittliche Lebenserwartung dieser Bevölkerungsgruppe.
Was beeinflusst die Lebenserwartung?
Die Lebenserwartung wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die manchmal selbst für Fachleute nicht vorauszusehen sind. So sorgte beispielsweise die Corona-Pandemie dafür, dass die Lebenserwartung in den letzten Jahren leicht zurückging.
Grundsätzlich lassen sich die Einflüsse aber in zwei große Kategorien einteilen: gesundheitsbezogene sowie soziale und wirtschaftliche Faktoren. Einige der wesentlichen Einflüsse sind:
- Gesundheitsversorgung
Qualität und Zugänglichkeit der medizinischen Versorgung, einschließlich Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen, und Behandlungsmöglichkeiten. Die Gesundheitsversorgung nimmt eine Schlüsselrolle bei der Lebenserwartung ein. - Lebensstil
Ernährung, Bewegung, Rauchen und Alkoholkonsum haben erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit und damit auf die Lebenserwartung. - Sozioökonomischer Status
Einkommen, Bildung und Beruf beeinflussen die Lebenserwartung, da sie die Zugangsmöglichkeiten zu Ressourcen wie gesunder Ernährung, Wohnen und Gesundheitsdiensten bestimmen. - Umweltbedingungen
Luft- und Wasserqualität sowie allgemeine Wohnbedingungen wirken sich ebenfalls auf die Gesundheit aus. - Öffentliche Gesundheitspolitik
Maßnahmen der Politik, die Gesundheitsvorsorge, Umweltschutz und soziale Unterstützung betreffen, tragen zur Verbesserung der Lebenserwartung bei.
Was bedeutet die steigende Lebenserwartung für die Altersvorsorge?
Noch Anfang der 1990er-Jahre gingen die meisten Menschen in Deutschland mit 65 Jahren in Rente und hatten dann noch eine Lebenserwartung von rund 14 Jahren (Männer) oder 17 Jahren (Frauen). Die Rente musste als rein statistisch für 14 oder 17 Jahre reichen.
Heute ist unsere Lebenserwartung – glücklicherweise – gestiegen. 65-Jährige können sich noch auf fast 18 Jahre (Männer) und fast 21 Jahre (Frauen) freuen. Zwar ist auch das Renteneintrittsalter für alle ab 1964 Geborenen auf 67 Jahre gestiegen. Doch viele wollen oder können gar nicht so lange arbeiten, gehen früher in den Ruhestand und bekommen deshalb weniger Rente ausbezahlt. Wer mit 63 in Frührente geht, muss mit Abzügen von 14,4 Prozent rechnen, mit 65 Jahren sind es immerhin noch 7,2 Prozent. Länger leben mit manchmal weniger Rente – das führt dazu, dass wir unser Alter sorgfältig planen müssen.
Wichtig zu beachten: Der Bedarf an finanzieller Absicherung bleibt auch im Alter hoch. Sie müssen ja nicht nur Ihre grundlegenden Bedürfnisse wie Wohnen, Essen und Gesundheit sichern, sondern wollen auch Hobbys und Reisen weiterhin genießen können. Die Überlegung, dass man im Alter weniger Geld benötigt, ist also ein Trugschluss. Es ist daher unerlässlich, finanzielle Strategien zu entwickeln, die sowohl die laufenden als auch die zusätzlichen Ausgaben in der Rente umfassend abdecken.
Doch wie können Sie sicherstellen, dass Ihr gewohnter Lebensstandard auch in der Rentenzeit Bestand hat? Am besten gehen Sie in zwei Schritten vor:
- Vorsorgebedarf berechnen
Zunächst ist es ratsam, dass Sie Ihren Finanzbedarf im Alter ermitteln.
Das geht schnell und einfach mithilfe des RentenChecks. Nach Eingabe Ihrer individuellen Daten erfahren Sie nicht nur Ihre statistische Lebenserwartung, sondern auch Ihren Vorsorgebedarf. - Altersvorsorge planen
Um nach dem Berufsleben den Lebensunterhalt durch angespartes Vermögen und erworbene Ansprüche zu bestreiten, gibt es drei Altersvorsorgearten:- gesetzliche Vorsorge
- betriebliche Vorsorge durch den Arbeitgeber
- private Altersvorsorge
Wie lange ist man durchschnittlich in Rente?
Laut Deutscher Rentenversicherung liegt die aktuelle durchschnittliche Dauer von Rentenbezügen bei:
- Männer: 18,8 Jahre
- Frauen: 22,2 Jahre
Die Deutsche Rentenversicherung hat den kontinuierlichen Anstieg der durchschnittlichen Rentendauer in den letzten 50 Jahren dokumentiert:
Durchschnittliche Dauer der Rentenbezüge
Die häufigsten Fragen und Antworten zur Lebenserwartung
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Kann man berechnen, wie alt man wird?Wie alt Sie persönlich wirklich werden, lässt sich natürlich nicht voraussagen. Aber die statistische Lebenserwartung, also die Jahre, die der Bevölkerungsdurchschnitt in Ihrem Alter noch lebt, lässt sich errechnen. Wenn Sie Ihre statistische Lebenserwartung errechnen lassen wollen, nutzen Sie unseren RentenCheck.
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Wie alt wird man heute?Die aktuelle Lebenserwartung ist für Frauen und Männer unterschiedlich. Zudem spielen soziale und wirtschaftliche Faktoren sowie Gesundheitskriterien eine entscheidende Rolle. Das Statistische Bundesamt errechnet aber aktuell eine durchschnittliche Lebenserwartung von 78,3 Jahren für Männer und 83,2 Jahre für Frauen.
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In welchem Alter sterben die meisten Menschen?
Die letzten statistischen Zahlen liegen für das Jahr 2022 vor. Damals starben in Deutschland insgesamt 1.066.341 Menschen. Davon waren:
20,7 % 90 Jahre und älter 20 % 85 bis 90 Jahre 19,6 % 80 bis 85 Jahre 10,6 % 75 bis 80 Jahre 8,8 % 70 bis 75 Jahre 6,9 % 65 bis 70 Jahre 5,2 % 60 bis 65 Jahre 3,5 % 55 bis 60 Jahre 1,9 % 50 bis 55 Jahre Über 60 Prozent der Sterbefälle in Deutschland sind aktuell bereits 80 Jahre und älter, 40 Prozent sogar 85 Jahre und älter.