Kfz-Steuer – das sollten Sie als Fahrzeughalter wissen

Was ist eine Kfz-Steuer?

Bei der Kfz-Steuer handelt es sich um eine Bundessteuer, die generell alle Halter von Kraftfahrzeugen jährlich bezahlen müssen. Mit den Einnahmen wird unter anderem der Straßenbau in Deutschland finanziert.
Der Kfz-Steuer liegt das Verursacherprinzip zugrunde – das bedeutet: Die Fahrzeughalter werden verpflichtet, die Kfz-Steuer zu entrichten, weil sie mit ihren Fahrzeugen auf den Straßen unterwegs sind und somit etwaige Schäden an Straßen, Ampeln etc. verursachen.

Wer muss Kfz-Steuer bezahlen?

In Deutschland besteht eine Kfz-Steuer-Pflicht, das heißt, dass jeder Halter eines auf ihn zugelassenen Fahrzeugs generell die Kfz-Steuer dafür bezahlen muss.

Kann man von der Kfz-Steuer befreit werden?

Befreiungen und Ermäßigungen bei der Kfz-Steuer bestehen für folgende Personengruppen und Fahrzeuge:

• Elektroautos unterliegen einer Steuerbefreiung: Diese gilt ab Kauf bzw. Erstzulassung für 10 Jahre.
• Fahrzeughalter mit Schwerbehinderung zahlen entweder keine oder eine um 50 Prozent verminderte Steuer.
• Fahrzeuge, die ausschließlich landwirtschaftlich genutzt werden, sind von der Kfz-Steuer befreit.

Kann die Kfz-Steuer von der Steuer abgesetzt werden?

Steuerlich absetzbar ist die Kfz-Steuer für Halter, die Ihr Fahrzeug ausschließlich für berufliche Zwecke nutzen. In diesem Fall können die Beiträge als Werbungskosten geltend gemacht werden.

Wie wird die Kfz-Steuer bezahlt?

• Die Kfz-Steuer wird von Ihrem zuständigen Hauptzollamt erhoben und wie andere Steuern an den Staat entrichtet.
• Hierfür hinterlegt der Fahrzeughalter bei der Kfz-Zulassungsstelle seine Kontodaten und stimmt einem SEPA-Lastschriftmandat zu, also einer automatischen Abbuchung der Kfz-Steuer.
• Die Abbuchung erfolgt einmal jährlich und 12 Monate im Voraus.
• Wer keine automatische Abbuchung erteilt, muss darauf achten, dass das Geld pünktlich überwiesen wird. Der Zoll versendet keine Erinnerungsschreiben.
• Der Steuerbescheid bleibt so lange gültig, bis ein Abmelde- oder Änderungsbescheid ergeht.
• In Ausnahmefällen, wenn Sie zum Beispiel eine Saisonzulassung für Ihren Pkw haben, wird die Steuer für einen kürzeren Zeitraum erhoben und abgebucht.

Was passiert, wenn man die Kfz-Steuer nicht bezahlt?

Wird die Kfz-Steuer nicht bezahlt, weil zum Beispiel das hinterlegte Konto nicht gedeckt ist, erhält der Fahrzeughalter zunächst einen Mahnbescheid vom Zoll.

Kommt der Halter der Zahlungsaufforderung auch nach einer zweiten Mahnung nicht nach, kann das zuständige Ordnungsamt eingeschaltet werden.

Im schlimmsten Fall wird das Ordnungsamt die Stilllegung des Fahrzeugs einleiten, indem die zuständigen Beamten die gültigen Plaketten vom Fahrzeug entfernen. Das Fahrzeug ist dann nicht mehr für den Betrieb auf öffentlichen Straßen zugelassen.

Wie wird die Kfz-Steuer berechnet?

• Die Höhe der Kraftfahrzeugsteuer richtet sich bei einem Fahrzeug nach dessen Erstzulassung, der Antriebsart und der Größe des Hubraums. Darüber hinaus ist der CO₂-Ausstoß für die Berechnung der Kfz-Steuer maßgeblich.
• Die Besitzer von schadstoffarmen Wagen sollen durch diese Regelung entlastet werden. Die notwendigen Angaben hierzu finden Sie in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (früher Fahrzeugschein).
• Für Pkw, die ab 2021 neu zugelassen wurden, gilt das geänderte Kraftfahrzeugsteuergesetz vom 1. Januar 2021. Es zeichnet sich durch eine noch stärkere CO2-Gewichtung der Steuerbemessung aus und steigt in 6 Stufen von 2 Euro bis auf 4 Euro je Gramm Kohlendioxid pro Kilometer.
• Die bekannte Freigrenze von 95 Gramm CO2 je Kilometer gilt auch weiterhin. Bis zu diesem Wert wird keine Steuer erhoben.

Kfz-Steuer für verschiedene Kraftfahrzeugarten & Antriebsarten

• Kfz-Steuer für Benziner und Diesel Neben den oben genannten Kriterien spielt die Antriebsart bei der Berechnung der Kfz-Steuer eine entscheiden Rolle: Je nachdem, ob es sich um einen Benziner oder einen Dieselmotor handelt, werden folgende Grundbeträge veranschlagt:

  Antriebsart	Betrag je 100 cm³ Hubraum
  Benziner	2,00 Euro
  Diesel	9,50 Euro

• Kfz-Steuer für Oldtimer Oldtimer, die vor mindestens 30 Jahren erstmals zugelassen wurden und sich in einem erhaltenswerten Zustand befinden, können ein H-Kennzeichen bekommen. Für solche historischen Fahrzeuge wird eine pauschale Kfz-Steuer in Höhe von 191,73 Euro erhoben.
• Kfz-Steuer für Motorrad Für die Kfz-Steuer bei Motorrädern ist nur der Hubraum entscheidend. Je angefangener Kubikzentimeter werden 1,84 Euro berechnet. Leichtkrafträder mit einem Hubraum unter 125 Kubikzentimeter sind von der Kfz-Steuer befreit.
• Kfz-Steuer für Wohnmobil Bei Wohnmobilen wird die Kfz-Steuer nach dem zulässigen Gesamtgewicht und nach den speziellen S-Schadstoffklassen erhoben.
• Kfz-Steuer für Elektrofahrzeuge Für reine Elektrofahrzeuge sieht das Kraftfahrzeugsteuergesetz eine befristete Steuerbefreiung von 10 Jahren vor.
• Kfz-Steuer für Hybride Für Hybridfahrzeuge gibt es im Gegensatz zu reinen Elektroautos keine Steuerermäßigung. Sie werden genauso wie Benzinfahrzeuge berechnet. Dennoch sind die Steuern für Hybride um einiges günstiger, da ihre CO2-Emissionen im Vergleich zu normalen Benzin- oder Dieselfahrzeugen geringer sind.

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