Wie sicher sind E-Autos? Das sollten Sie wissen!

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Zuletzt aktualisiert : 08.08.2023
4 Minuten
Von : Zurich Redaktion

Wie sicher sind E-Autos? – Das Wichtigste kurz erklärt

  • E-Autos sind im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor nicht gefährlicher oder ungefährlicher.
  • Die Batterie in E-Autos ist ein Hochvoltspeicher mit extrem hohen Stromstärken und Spannungen. Von ihr geht eine Stromschlag- und Brandgefahr aus.
  • Verschiedene Sicherungssysteme minimieren auch im Falle eines Unfalls diese Gefahren.
  • Im Gefahrenfall wird der Stromfluss automatisch unterbrochen.
  • In extrem seltenen Fällen kann es zu einem Brandunfall kommen. Das Löschen einer brennenden Batterie bleibt der Feuerwehr vorbehalten und ist aufwendig und zeitintensiv.
  • Von Ladesäulen und Wallboxen geht keine relevante Gefahr aus.

Wie gefährlich, wie sicher sind E-Autos?

Immer wieder geistern durch die Medien Berichte von brennenden E-Autos. Und regelmäßig hört man von Tiefgaragen, deren Befahren für Elektrofahrzeuge aus Sicherheitsgründen verboten ist. Sind E-Autos tatsächlich gefährlicher als konventionell angetriebene Fahrzeuge?

Im Mittelpunkt der Bedenken steht die Batterie oder, wie sie technisch korrekt heißt, der Hochvoltspeicher. Dieser Begriff macht deutlich, dass hier Spannungen herrschen, die tödlich sein können – und die im wahrsten Sinne brandgefährlich sind. Allerdings sorgen unterschiedliche Sicherheitssysteme dafür, dass bei einem Aufprall des Fahrzeugs der Stromkreis zuverlässig unterbrochen wird. Das heißt aber nicht, dass die Ladung der Batterie schlagartig verschwindet. Durch die Trennung des Hochvolt-Kontakts wird zwar sichergestellt, dass nicht das gesamte Fahrzeug unter Strom steht, ein Restrisiko bleibt aber. Das gilt vor allem dann, wenn bei einem Unfall die Batterie beschädigt wurde.

Entwarnung gibt es allerdings vonseiten der Experten: Nach Meinung der Fachleute vom ADAC, diverser Prüforganisationen wie TÜV oder Dekra, Feuerwehrleuten und nicht zuletzt auch von den Automobilherstellern sind E-Autos keineswegs unsicherer als herkömmliche Fahrzeuge. Schließlich sind Benzin und Diesel leicht entzündliche und explosive Stoffe, die in Fahrzeugen für Gefahren sorgen können.


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Haben E-Autos eine erhöhte Brandgefahr?

Da von Strom eine Brandgefahr ausgehen kann, gibt es im Auto Sicherungssysteme, um zum Beispiel das Risiko von Schmorbränden zu minimieren. Das sind aufwendigere Systeme als in einem Wohngebäude, zumal in E-Autos noch höhere Stromstärken und Spannungen auftreten – bis zu 800 Volt können es sein.

Die Fahrzeugbatterien sind im unbeschädigten Zustand und ohne Eingriff von außen definitiv nicht leicht entzündlich.

Gefährlich kann es werden, wenn ein Schaden auftritt – ganz besonders, wenn durch einen Aufprall das Gehäuse und das Innenleben der Batterie beschädigt wurden. Selbst wenn der Rest des Fahrzeugs nicht unter Strom steht, bleibt die Gefahr, dass sich die verformte Batterie entzündet. Liegen gar einzelne Batteriezellen offen, besteht tatsächlich Explosionsgefahr. Allerdings sind solche Situationen extrem seltene Ausnahmefälle.

Während viele Besitzer mit alternativen Antrieben von Fahrzeugen mit zum Beispiel Verbrennungsmotor einen Feuerlöscher mitführen, ist das für E-Auto-Fahrer keine Option. Ein auftretender Brand kann nicht mit einem Feuerlöscher bekämpft werden. Der Einsatz der Feuerwehr ist hier unumgänglich. Sie geht aus sicherer Distanz mit extrem viel Wasser gegen den Brand vor. Oft wird gegen Ende der langwierigen Löscharbeiten das Wrack noch in ein Wasserbad gehoben, um letzte Schmorstellen zu ersticken.

Genau dieser große Löschaufwand und die lange Brandbekämpfung sind der Grund, weshalb es gelegentlich E-Auto-Verbote in privaten Tiefgaragen gibt. Öffentliche Parkhäuser sind davon üblicherweise nicht betroffen. Inzwischen gibt es aber auch Gerichtsurteile, die ein generelles Verbot des Befahrens von Tiefgaragen durch E-Autos für ungültig erklären, da das tatsächliche Brandrisiko viel zu gering ist.

Was ist bei einem Unfall mit einem E-Auto zu tun?

Sobald ein E-Auto Warnmeldungen über Defekte an der Batterien anzeigt – ob mit oder ohne Unfall –, sollten diese wirklich ernst genommen werden. Das Fahrzeug abzustellen, auszusteigen und bei der Service-Hotline des Fahrzeugherstellers anzurufen, ist dann der richtige Weg. Wird Entwarnung gegeben, ist es gut. Anderenfalls ist ein Werkstattaufenthalt fällig. Gerade Meldungen zu thermischen Problemen können ein Hinweis auf einen Schaden am Batteriesystem sein.

Bei einem Unfall wird automatisch der Stromfluss unterbrochen, die elektrischen Komponenten sind damit eigensicher. Das bedeutet, dass Insassen aussteigen können – und auch, dass ihnen im Fall der Fälle im Fahrzeug Erste Hilfe geleistet werden kann. Trotzdem ist es ratsam, das beschädigte Fahrzeug schnellstmöglich zu verlassen. Wichtig ist auch, beim Notruf zu erwähnen, dass es sich um ein E-Auto handelt, weil Rettungskräfte für diese Fälle über spezielles Equipment verfügen.

Danach heißt es: Finger weg vom Unfallwagen. Selbst Löschen ist nicht sinnvoll. Auf keinen Fall sollten umherliegende Komponenten berührt werden, die in irgendeiner Weise vom Antriebs- oder Batteriesystem stammen könnten. Sie können immer noch unter Hochspannung stehen. Sie sollten auch eifrige Helfer davor warnen. Weitere Tipps, wie sie sich bei einem Unfall richtig verhalten, finden Sie in unserer Unfall-Checkliste.


Sind Ladesäulen gefährlich?

Nicht nur in Deutschland müssen öffentliche Ladesäulen oder private Wallboxen durch Fachkräfte an das Stromnetz angeschlossen werden. Sobald das ordnungsgemäß erfolgt ist, stellt das Laden eines E-Autos keine relevante Gefahr dar. Deshalb dürfen Ladesäulen zum Beispiel auch in Tiefgaragen oder Parkhäusern installiert werden.

Die Absicherung des Ladevorgangs erfolgt dabei sogar doppelt. Zum einen kontrolliert das Batteriesystem des Fahrzeugs den Stromfluss, den Batteriezustand und vor allem die Temperatur der Komponenten ganz genau. Im Zweifel wird der Ladevorgang durch das System lieber zu früh unterbrochen als zu spät. Zum anderen überwacht auch die Wallbox den Stromfluss und die Temperatur der Komponenten der Ladesäule.

Charakteristisch für ein E-Auto ist, dass beim Laden verschiedene Komponenten warm, je nach Außentemperatur sogar richtig heiß werden können. Deshalb darf man nicht erschrecken, wenn bei manchen Fahrzeugen während des Ladevorgangs ein elektrischer Kühler anspringt, um die Temperaturen zu senken.

Wie sicher sind E-Autos im Crashtest?

Bei den neutral durchgeführten Crashtests von Euro-NCAP fiel bislang kein einziges E-Auto negativ auf – schon gar nicht bei Komponenten rund um den Elektroantrieb. Auch das Batteriegehäuse blieb stets intakt. Insofern bestätigen sowohl der ADAC als auch der Automobil-Weltverband FIA das hohe Sicherheitsniveau der E-Autos. Daraus aber schließen zu wollen, sie wären noch sicherer als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, wäre falsch.

Konstruktiv ist die größte Herausforderung bei einem E-Auto übrigens nicht der Frontalaufprall. Viel kritischer ist der seitliche Aufprall, der bei den Crashtests mit dem Einschlag eines Pfahls simuliert wird. Auch wenn diesen Test alle E-Autos problemlos meisterten, fällt hier die Knautschzone zur großflächig im Unterboden platzierten Batterie am kleinsten aus.


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Unsere Experten beantworten gerne Ihre Fragen zum Thema Wie sicher sind E-Autos?, digital oder vor Ort.

Fragen und Antworten rund um die Sicherheit von E-Autos

  • Darf man überhaupt noch selbst Reparaturen ein einem E-Auto vornehmen?
    Auf keinen Fall dürfen Reparaturen und noch nicht einmal eingehende Kontrollen des Antriebssystems vorgenommen werden! Das ist definitiv nur etwas für geschultes Werkstattpersonal, das Arbeiten auch nur unter speziellen Schutzbedingungen durchführt. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Sie beim Inspizieren des Fahrzeugs auf Leitungen in Orange stoßen. Dort fließt Hochspannung! Servicearbeiten wie Räder- oder Wischerblattwechsel können dagegen selbstverständlich erledigt werden.
  • Stimmt es, dass ein entzündetes E-Auto abbrennen muss?
    In extrem seltenen Fällen kann ein Unfallschaden so schwer sein, dass die Hülle der Batterie aufplatzt und die einzelnen Zellen frei liegen. Das ist explosiv und führt meist zu einem starken Feuer. Durch die geballte Energie, die in den Zellen gespeichert ist, ist das Löschen extrem schwer. Grundsätzlich eignet sich Wasser zwar als Löschmittel, es wird aber meist in großen Mengen benötigt, wie sie bei einem Standardeinsatz nicht zur Verfügung stehen. Deshalb ist die Feuerwehr tatsächlich dazu übergegangen, in solchen Fällen das Wrack bisweilen kontrolliert abbrennen zu lassen.
  • Wie sicher sind Plug-in-Hybride im Vergleich zu E-Autos?
    Grundsätzlich gilt für Plug-in-Hybridfahrzeuge Ähnliches wie für E-Autos. Sie besitzen eine Batterie, die rein elektrisches Fahren ermöglicht. Auch hier könnte bei einem Unfall im Extremfall die Batteriehülle so stark beschädigt werden, dass Feuergefahr besteht. Im Unterschied zum reinen E-Auto ist die Batterie aber erheblich kleiner und das Feuer leicht in Griff zu bekommen. Auch Experten bescheinigen Plug-in-Hybridfahrzeugen kein erhöhtes Gefahrenpotenzial.

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