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Wohnmobil mit Hund

Wohnmobil mit Hund – ein Erfahrungsbericht

Mit Hund im Wohnmobil ans Meer – guter Plan, dachte ich. Zu Recht, denn der Plan ging wunderbar auf. Unsere Ferien waren die erhoffte große Freiheit auf vier Rädern. Wie Zweibeiner mit einem Vierbeiner im Wohnmobil am besten verreisen, lesen Sie hier.

Wohnmobil und Hund – das passt

Endlose Strände, die im Herbst wieder frei von Badegästen und deshalb auch für Hunde erlaubt sind: Das war mein erklärtes Reiseziel mit Hund und Wohnmobil. Geplant hatten ich Strandwanderungen, gerne bei strammem Wind. Immer mal wieder Herbstregen? Egal.

Ich bin Tina, 26, Studentin der Kunstgeschichte und gerade mal wieder Single.

Er ist Chico, mein Labrador aus dem Tierheim. Und auch er war mit dem Herbsturlaub einverstanden, obgleich er ein bisschen verfroren ist. Chico war wohl etwa zwei Jahre alt, als ich ihn ein knappes Jahr vor dem Urlaub bekam. Neben den typischen Anfangsschwierigkeiten, überhaupt einmal gelassen Auto zu fahren, hat Chico einen ganz schön großen Bewegungsdrang.

Eine Hundebox für das Wohnmobil

Ein gemütlicher Rückzugsort für Chico im Wohnmobil, das war mir besonders wichtig. Ein Plätzchen zum Wohlfühlen und Schlafen. So habe ich mich für eine maßgeschneiderte Hundebox entschieden, in der er nicht nur während des Urlaubs schläft und transportiert wird, sondern auch im Alltag im Auto. Schließlich gilt fürs Auto dieselbe Pflicht, den Hund während der Fahrt zu sichern, wie fürs Wohnmobil. Klar, so eine Hundebox ist ein Investment. 600 Euro habe ich zähneknirschend bezahlt.

Aber es war eine Anschaffung, die ihr Geld wirklich wert ist. Chico war darin nicht nur sicher mit mir unterwegs, er hat sich auch wirklich pudelwohl – pardon: labradorwohl – gefühlt. Weiterer überzeugender Pluspunkt für solch eine Ausgabe: Nachts hat Chico nicht versucht, in mein Bett zu klettern. „His box was his castle“ – und so hat er es wunderbar akzeptiert, wenn er kurzfristig in der Box eingesperrt war, einfach weil er die Wärme liebt.

Den Hund an die Hundebox gewöhnen

Beim nächsten Hund (nein, Chico, ich denke nicht einmal daran) würde ich allerdings noch früher anfangen, den Vierbeiner rechtzeitig vor dem Urlaub an die Box zu gewöhnen – und zwar erst einmal in der Wohnung. Das war bei mir zeitlich nicht mehr möglich. Die Box wurde erst kurz vor Abfahrt fertig. Klar, es hat auch ohne Eingewöhnung funktioniert, war aber für alle Beteiligten etwas anstrengend.

Richtig packen und füttern für die große Fahrt

Vom Süden mit einem Wohnmobil ganz in den Norden – da braucht es natürlich mehrere Pausen, und das nicht nur für Zwei-, sondern auch für Vierbeiner. Füße vertreten, etwas trinken und pinkeln – das übliche Programm für alle Mitfahrenden. Schnell war bei der ersten Rast klar, ich hatte einen typischen Anfängerfehler gemacht: Chicos Reiseköfferchen mit dem Wassernapf war bomben- und diebstahlsicher gaaaaanz unten verstaut.

Erst nach einer Viertelstunde Buddel- und Bauarbeiten kam er zutage. Na ja, Bewegung fürs Frauchen. Übrigens hat sich bei Chico als ideal herausgestellt, dass er vier Stunden vor Reiseantritt das letzte Mal Futter bekommen hat. Ein Tipp meines Tierarztes. So wurde dem kleinen Kerl auf der Fahrt nicht schlecht.

Das sollte für den Hund mit ins Gepäck

Da unser gemietetes Wohnmobil wirklich viel Stauraum hatte, habe ich auch gleich Chicos gewohntes Futter für die ganze Reise mitgenommen. Ein Hund ist schließlich ein Gewohnheitstier. So gab’s keine Probleme mit der Umstellung auf ein anderes Futter. Dasselbe gilt für Körbchen, Näpfe, Leine und das Lieblingsspielzeug. Logisch, dass auch die alle mitmüssen. Ich habe mir zusätzlich vom Tierarzt Medikamente für die Notfallapotheke zusammenstellen lassen. Auch wenn ich sie Gott sei Dank nicht gebraucht habe, war es ein gutes Gefühl, für Eventualitäten gerüstet zu sein. Zudem sollte man Impfpass oder Heimtierausweis nicht vergessen. Ich hatte zur Sicherheit noch meine Handynummern am Halsband befestigt. Chico trägt sie auch nach dem Urlaub noch umher – kann ja nicht schaden.

Schutzbrief fürs Wohnmobil

Gerade, wenn man alleine unterwegs ist, aber auch als Paar oder Familie ist ein Schutzbrief fürs Wohnmobil sinnvoll. Er kann bei Zurich als Zusatzbaustein zur Haft- und Kaskoversicherung für Campingfahrzeuge abgeschlossen werden. So erhalten Sie beispielsweise beim „Schutzbrief groß“ bei Panne, Unfall, Fahrzeugdiebstahl sowie im Krankheitsfall oder in anderen Notfällen auf Reisen über das Zurich-Service-Telefon schnelle Hilfe in deutscher Sprache im In- und Ausland – und das bei Tag und Nacht.

Hundefreundliche Campingplätze finden

Bevor man einen Campingplatz ansteuert, guckt der Wohnmobilprofi, was ihn dort erwartet: Pool und Picknickplatz, WLAN und Wellness. Mit Smartphone und App ist man da allzeit gut informiert. „ADAC Camping / Stellplatz 2018“ (ca. 9 Euro) ist da so etwas wie die Königin der Apps.

Ich hatte schnell raus, dass sich in der Suchmaske auch die Hundetauglichkeit eingeben lässt. Und auch Wasserfreund Chico freute sich über eine Hundedusche auf manch einem Platz.

Anleinen auf dem Campingplatz

Etwas naiv war ich, weil ich dachte, ich bräuchte keine besondere Vorrichtung, um den Hund außen am Wohnmobil anzuleinen. Das war gerade auf Campingplätzen manchmal nötig. Meine McGyver-Lösung – Ersatzleine um einen Reifen gewickelt – hat uns beide nicht wirklich zufriedengestellt.

Der neugierige Blick zum Zeltplatznachbarn hat gezeigt, dass es für ein paar wenige Euro sehr gute Lösungen gibt wie Schraubhaken, die man im Boden verankert. Oder auch einen Karabiner, den man an einer der vielen Ösen und Griffe des Wohnmobils befestigt. Letzteres steht auf meiner Liste für die nächste Fahrt.

Maulkorbpflicht im Ausland

Apropos nächstes Mal: Unser nächster Wohnmobil-Urlaub ist schon in Planung. Chico und ich sind auf dem besten Weg, ein bisschen süchtig zu werden. Deshalb suche ich schon nach einem günstigen gebrauchten Wohnmobil zum Kaufen. Klar, das ist eine Entscheidung, die man sich gut überlegen muss. Schließlich will so ein Wohnmobil im Winter irgendwo untergebracht sein. Und auch eine Wohnmobil-Haft- und Kaskoversicherung wird fällig. Aber so schlimm ist das alles nicht im Vergleich zum Gewinn an Freiheit. Schließlich kann man einfach losfahren, wann man will.

Diesmal soll es – Sie ahnen es, Chico hat sich durchgesetzt – in den Süden gehen. Es muss ja nicht gleich die große Tour nach Spanien werden. Italien im Frühjahr findet Chico sicher auch schön. Da dort ein Maulkorb immer mitgeführt und auf Verlangen angelegt werden muss, steht das nächste Trainingsprogramm also schon fest. Die Hundetrainerin hat mir gezeigt, wie wir das üben, und einen Korb aus Draht- oder Kunststoffgitter empfohlen. Der ist nicht nur bei warmen Temperaturen am angenehmsten, sondern erlaubt den Hunden, das Maul zu öffnen und zu hecheln. Und die meisten Hunde können mit etwas Übung sogar damit trinken.

Hundehalter-Haftpflichtversicherung für den Urlaub

Und noch ein Apropos, dieses Mal in Sachen umtriebiger Chico mit Jagdinstinkt: Prüfen Sie vor dem Urlaub im Ausland, ob und was Ihre Hundehalter-Haftpflichtversicherung im Ausland leistet. Und falls Sie tatsächlich keine solche Versicherung haben sollten – auch in Deutschland ist sie in einigen Bundesländern inzwischen verpflichtend.

Mal abgesehen davon, dass sie immer sinnvoll ist, ob Pflicht oder nicht. So eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung schützt vor den finanziellen Folgen von Schäden, die der eigene Hund verursacht. Gell, Chico : )

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