Symptome, Unterschiede, Vorbeugung
Habe ich Diabetes?
Weltweit leiden über 420 Millionen Menschen an Diabetes, Tendenz steigend. In Deutschland geht man von mindestens 7 Millionen Zuckerkranken aus. Die Ursachen sind vielfältig; ein nicht erkannter Diabetes kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.
Diabetes – Symptome und Alarmsignale
Starker Durst, trockene Haut, ständige Müdigkeit, gesteigerter Harndrang, häufige Infekte, schlecht heilende Wunden – das sind Symptome für den Diabetes. Die Gefahr: Diabetes mellitus ist eine schleichende Erkrankung. Viele Menschen bemerken ihn zunächst gar nicht. Denn in den meisten Fällen zeigen sich die Symptome der Stoffwechselkrankheit erst spät. Wird ein zu hoher Zuckerspiegel im Blut aber nicht behandelt, kann das gravierende Folgen haben. So können die Arterien verkalken und die Nerven, Augen, Nieren sowie das Herz Schaden nehmen. Es kann zu Herzinfarkten, Schlaganfällen, Erblindung oder gar zur Amputation von Gliedmaßen kommen. Und auch die Psyche leidet – bis hin zur Depression.
Pro Jahr werden allein in Deutschland rund 600.000 neue Fälle diagnostiziert. Männer erkranken dabei häufiger als Frauen. Der Typ-1- und der Typ-2-Diabetes sind die häufigsten Formen. Der Unterschied: Beim Typ-1-Diabetes produziert der Körper in der Regel kein eigenes Insulin mehr. Beim Typ-2-Diabetes wird Insulin nicht mehr ausreichend gebildet oder es wirkt nicht mehr im richtigen Maße. Der Stoffwechsel kann so nicht optimal funktionieren. Schließlich ist Insulin ein lebenswichtiges Hormon, das den Blutzuckerspiegel regelt. Es sorgt dafür, dass der Zucker aus dem Blut in die Zellen transportiert wird, damit diese mit Energie versorgt werden. Der Typ-2-Diabetes kommt mit Abstand am häufigsten vor. „Etwa 90 Prozent der Betroffenen leiden an dieser Form“, sagt Prof. Dr. Michael Roden, Direktor des Instituts für Klinische Diabetologie des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) in Düsseldorf.
Diabetes – so beugen Sie vor
Ursachen für Diabetes sind u. a. genetische Faktoren, Übergewicht, Bewegungsmangel und auch Rauchen. Dadurch steigt das Risiko. Wer sich gesund ernährt und nicht zu viele Kilos auf die Waage bringt, kann der Zuckerkrankheit vorbeugen. Übergewicht gilt als einer der Auslöser für Typ-2-Diabetes. Empfehlenswert ist „eine gesunde Lebensweise mit einer ausgewogenen Mischkost, wie zum Beispiel der sogenannten mediterranen Kost“, erläutert Prof. Roden. Dazu gehören viel frisches Obst und Gemüse, Fisch, wenig rotes Fleisch, hochwertige Öle, Getreide sowie Milchprodukte – diese allerdings in nicht allzu großen Mengen. Denn was das Eiweiß betrifft, so sollte der Schwerpunkt eher auf pflanzlichen als auf tierischen Proteinen liegen. Diese Ernährungsempfehlungen gelten übrigens auch für Menschen, die bereits an Diabetes erkrankt sind. Sie können also fast alles essen – mit Augenmaß!
Diabetes – Bewegung hilft
Darüber hinaus ist körperliche Betätigung zur Vorbeugung extrem wichtig – in Form von Ausdauer- und Krafttraining. Und zwar fünfmal pro Woche, jeweils 30 bis 45 Minuten lang. Auch diese Empfehlung gilt für Menschen, die bereits erkrankt sind. Wer sich als Diabetiker intensiv bewegt, kann seine Insulinwirkung um 10 bis 15 Prozent steigern, benötigt also entsprechend weniger Medikamente. Und: Aktive fühlen sich durch den Sport viel fitter, gewinnen jede Menge Lebensqualität. Um einen positiven Effekt auf den Stoffwechsel zu erzielen, muss man allerdings kontinuierlich dabei sein. Denn die Wirkung hält leider nicht an, sondern verschwindet nach zwei bis drei Tagen ohne körperliche Betätigung wieder. Bevor Zuckerkranke mit einem Sportprogramm starten, sollten sie in jedem Fall ihren Arzt konsultieren.