Überspannungsschutz
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Das Wichtigste kurz erklärt - Überspannungsschutz
- Ein Unwetter kann böse Folgen haben: Wenn ein Blitz einschlägt, kann es leicht zu einer Überspannung in den Leitungen kommen und Ihre Elektrogeräte werden beschädigt.
- Daher ist es wichtig, in jedem Haus einen guten Überspannungsschutz zu installieren. Wie solch ein Schutz im Idealfall aussieht und welche Versicherungen von Zurich für eventuelle Überspannungsschäden aufkommen, lesen Sie hier.
- Überspannungsschutz ist seit 2016 für alle neuen Gebäude vorgeschrieben, bei Umbau auch für ältere Gebäude.
- Je nach Vorfall übernimmt die Hausrat- oder die Wohngebäudeversicherung die Kosten für Überspannungsschäden.
- Schäden müssen Sie zeitnah Ihrer Versicherung melden und sie dokumentieren.
In diesem Ratgeber
Wie entstehen Überspannungsschäden?
Wie können Sie einen Überspannungsschaden erkennen?
Wie können Sie einen Überspannungsschutz einrichten?
Ist ein Überspannungsschutz vorgeschrieben?
Welche Versicherung greift bei einer Überspannung?
Wie sollten Sie sich nach einem Überspannungsschaden verhalten?
Wie entstehen Überspannungsschäden
Die Erklärung für Überspannung ist einfach: Die Netzspannung im Stromnetz Ihres Hauses liegt in der Regel kontinuierlich zwischen 230 und 240 Volt. Wird diese Grenze kurzfristig überschritten, kann dies zu Schäden an Ihren elektrischen und elektronischen Geräten führen. Besonders gefährlich sind indirekte Blitzeinschläge, die für einen steilen Spannungsanstieg sorgen und erhebliche Schäden verursachen können. Auch Schaltimpulse starker Motoren, Schweißgeräte oder anderer Elektrogroßgeräte können eine Ursache für Überspannungen sein.
Kommt es zu Überspannungen, können vor allem die empfindlichen Bauteile in den Schaltkreisen Ihrer Elektrogeräte, zum Beispiel in Computern, Laptops und Routern, zerstört werden. Übrigens können Überspannungen durch indirekten Blitzeinschlag nicht nur über Stromleitungen, sondern auch über Telefon-, Antennen- oder Wasserleitungen in Ihre angeschlossenen Geräte gelangen. Um Überspannungsschäden zu verhindern, sollten Sie in Ihrem Heim für einen ausreichenden Schutz sorgen.
Um Überspannungsschäden zu verhindern, sollten Sie in Ihrem Heim für einen ausreichenden Schutz sorgen:
- Wenn möglich, ziehen Sie die Netzstecker Ihrer Elektrogeräte aus der Steckdose oder Mehrfachsteckdose heraus.
- Verwenden Sie nur Elektrogeräte mit VDE-, CE- oder GS-Prüfzeichen.
- Schließen Sie nicht mehrere große Geräte wie Kühlschrank, Waschmaschine oder Spülmaschine an eine Mehrfachsteckdose an.
Wie können Sie einen Überspannungsschaden erkennen?
Verursacht ein Blitzeinschlag Schäden am Gebäude, sind diese in der Regel sofort zu erkennen, zum Beispiel am kaputten Dachstuhl oder am ausgebrochenen Hausbrand. Überspannungsschäden, die an elektrischen Geräten und Anlagen auftreten, bemerken Sie oft jedoch erst dann, wenn Sie das Gerät nach dem Unwetter wieder benutzen möchten. Funktioniert es nicht mehr oder nur noch eingeschränkt, liegt das wahrscheinlich an einer Überspannung, die sich über eine Leitung den Weg ins Haus gebahnt hat. Besonders gefährdet sind Telefone, Computer, Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen oder Geschirrspüler, Radios und Fernseher, Alarmanlagen und Smart-Home-Technologien.
Manchmal werden die elektrischen Geräte durch die Überspannung gar nicht beschädigt. Aber es kann sein, dass sie sich aufladen, falls sie die Spannung nicht über eine Erdung wieder abgeben können. Berühren Sie solche aufgeladenen Geräte, können Sie einen elektrischen Schlag erleiden, weil Sie in diesem Fall die Verbindung zum Erdboden bilden. Auch deshalb ist ein Überspannungsschutz wichtig.
Wie können Sie einen Überspannungsschutz einrichten
Um sich wirkungsvoll gegen Überspannungsschäden zu schützen, hat sich ein dreistufiges Schutzkonzept bewährt. Die drei Stufen werden SPD Typ 1, Typ 2 und Typ 3 genannt. SPD steht für „Surge Protective Device“, zu deutsch Überspannungsschutzvorrichtung.
Stufe 1: Blitzstromableiter
Die erste Stufe ist ein Blitzstromableiter, der durch eine Elektrofachkraft in der Regel in den Zählerschrank eingebaut wird. Der Blitzstromableiter kann die gesamte nachgeordnete Anlage im Groben schützen.
Stufe 2: Überspannungsableiter
Für einen noch besseren Schutz benötigen Sie die Stufe zwei: einen Überspannungsableiter, den Sie vom Fachmann ebenfalls im Elektroverteilungsschrank einbauen lassen. In Kombination mit einem Blitzstromableiter der Stufe eins wird somit ein weiterer Teil der Überspannung abgebaut.
Stufe 3: Steckerleisten oder Steckdosen mit integriertem Schutzmechanismus
Bei besonders empfindlichen Elektrogeräten wie Telefon oder Computer empfiehlt sich die Nutzung der dritten Stufe: Spezielle Steckerleisten oder eine Mehrfachsteckdose mit einem integrierten Schutzmechanismus trennen bei einer Spannungsspitze den Stromkreis innerhalb von Millisekunden vom Netz, falls Stufe eins und zwei nicht rechtzeitig greifen. So sind Ihre Elektrogeräte sicher geschützt. Geprüfte und qualitativ hochwertige Steckerleisten erhalten Sie ab circa 30 Euro im Elektrohandel.
Reicht es, sich aus finanziellen Gründen nur auf Steckerleisten oder Steckdosen mit integriertem Schutzmechanismus zu verlassen? Nein, denn gegen Überspannungen etwa über die Telefonleitung oder den Kabelanschluss sind die Steckerleisten für Stromleitungen machtlos. Daher empfiehlt es sich, alle drei Schutzstufen im Haus umzusetzen. Auch das Vorhaben, bei Gewitter einfach alle Stecker aus den Steckdosen zu entfernen, wird nicht zuverlässig funktionieren, weil Unwetter auch nachts oder während Ihrer Abwesenheit auftreten können.
Ist ein Überspannungsschutz vorgeschrieben?
Seit Oktober 2016 muss in allen neuen Gebäuden ein Überspannungsschutz in die elektrische Anlage eingebaut werden. Dies sieht die heute gültige Norm für das „Errichten von Niederspannungsanlagen“ des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) vor.
Bei älteren Gebäuden ist der Überspannungsschutz keine Pflicht. Wurden solche Gebäude allerdings ab Dezember 2018 erweitert, verändert oder nachgerüstet, ist der Eigentümer verpflichtet, die Technik auf den aktuellsten Stand zu bringen. Wenn Sie also zum Beispiel neue Stromkreise oder Photovoltaikanlagen installiert haben, müssen Sie den Überspannungsschutz nachrüsten. Solange keine Änderungen oder Erweiterungen vorgenommen werden, ist ein Überspannungsschutz für ältere Gebäude nicht verpflichtend.
Trotzdem raten Experten dazu, auch in älteren Bauten einen Überspannungsschutz anzubringen. Denn die Zahl an hochwertigen Elektrogeräten in den Haushalten steigt stetig an. Wenn Fernseher, Waschmaschine, Elektroherd, Router, Computer- oder Telefonanlagen durch Überspannung kaputtgehen, ist dies nicht nur teuer, sondern auch sehr ärgerlich. Ein beauftragter Installateur ist dazu angehalten, den Auftraggeber beziehungsweise den Bauherrn stets über die entsprechenden aktuellen Normen zu informieren.
Welche Versicherung greift bei einer Überspannung?
Grundsätzlich gibt es zwei Versicherungen, die im Falle einer Überspannung die Schadenregulierung übernehmen: die Wohngebäudeversicherung und die Hausratversicherung. Maßgeblich ist, welche Art von Schäden vorliegen: Hat ein Blitzeinschlag Ihr Haus beziehungsweise die Haussubstanz beschädigt, greift die Wohngebäudeversicherung. Kommt es hingegen zu Überspannungsschäden an Ihrem Hausrat oder Ihrer Einrichtung, ist die Hausratversicherung zuständig.
Bei der Zurich Hausratversicherung sind Überspannungsschäden sowohl im Tarif PrivatSchutz Basis als auch im PrivatSchutz Top enthalten. Beide Tarife decken entstandene Kosten in unbegrenzter Höhe ab. Versichert sind jeweils Schäden, bei denen ein Blitzschlag die Überspannung herbeigeführt hat. Auch wenn die hohe Spannung das Elektrogerät in Brand setzt und dadurch Ihre Einrichtung beschädigt wird, greift die Hausratversicherung. Die Kosten für eine Hausratversicherung können Sie ganz einfach mit dem Zurich Hausrat-Rechner ermitteln.
Die Wohngebäudeversicherung deckt Schäden ab, die durch Überspannung an Ihrer Immobilie entstehen. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn ein Blitz in einen nahe an Ihrem Haus stehenden Baum einschlägt. Fällt der Baum durch den Blitzeinschlag auf Ihr Haus oder verursacht er einen Brand, greift bei Schäden an der Bausubstanz und an fest integrierten Anlagen des Gebäudes wie einem Schuppen die Wohngebäudeversicherung. Die Zurich Wohngebäudeversicherung übernimmt dabei die Kosten für Schäden durch Überspannung, verursacht durch einen Blitzschlag, in unbegrenzter Höhe. Dies gilt sowohl für den Tarif PrivatSchutz Basis als auch den PrivatSchutz Top-Tarif. Auch Ihren individuellen Beitrag können sie schnell und unkompliziert in unserem Wohngebäude Rechner berechnen.
Wie sollten Sie sich nach einem Überspannungsschaden verhalten?
Grundsätzlich gilt: Sie sollten versuchen, den Schaden so gering wie möglich zu halten. Hat der Blitz bei Ihnen im Gebäude eingeschlagen und Ihr Eigentum beschädigt, sorgen Sie durch entsprechende Maßnahmen dafür, dass Folgeschäden zum Beispiel durch Kurzschlüsse oder Brände verhindert werden.
Haben Sie eine Hausrat- beziehungsweise eine Wohngebäudeversicherung, die für die Schäden aufkommt, sind Sie als Versicherungsnehmer dazu verpflichtet, Ihrer Versicherung den Überspannungsschaden zeitnah zu melden. Nur dann kann sie für die finanziellen Verluste aufkommen. Die Schadenmeldung können Sie online auf zurich.de oder per Telefon unter +49 (0) 221 7715-7780 melden.
Machen Sie Fotos von den beschädigten Gegenständen oder Gebäudeteilen, mit denen Sie die Überspannungsschäden nachweisen können.
Defekte Geräte oder verschmorte Leitungen dürfen Sie nicht wegwerfen, sondern müssen Sie als Nachweis für die Überspannung zur Begutachtung aufbewahren. Anhand der Beschädigungen kann der Gutachter die Schadenursache feststellen – also ob es sich tatsächlich um eine Überspannung handelte oder es einen anderen Grund für den Schaden gab, zum Beispiel einen betriebsbedingten Geräteausfall.
Hilfreich kann es sein, den genauen Zeitpunkt und Ort des Gewitters zu notieren, um Blitzschäden zu beweisen. Auch spätere Zeitungsartikel oder Nachbarn als Zeugen können bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche helfen.
Fragen und Antworten zum Thema Überspannungsschutz
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Genügt es, bei Gewitter die Elektrogeräte auszuschalten?Nein. Die Geräte müssen vom Strom genommen werden, um sie gegen Überspannung zu schützen. Ziehen Sie also am besten den Stecker aus der Steckdose und entfernen Sie Antennen- und Telefonanschlüsse von den Leitungen.
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Kann auch ein Stromausfall zu Überspannungsschäden führen?Ja, auch bei einem Stromausfall sind Überspannungen möglich, weil bei der Wiederkehr des Stroms die Leistung unter Umständen schwankt und Elektrogeräte dadurch ebenfalls beschädigt werden könnten.
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Was sind die größten Gefahren durch eine Überspannung?Neben defekten Elektrogeräten können Überspannungen zu Hausbränden führen. Daher ist ein guter Überspannungsschutz so wichtig.
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Was ist der Unterschied zwischen äußerem und innerem Schutz vor Blitzeinschlag?Der äußere Blitzschutz ist ein Blitzableiter, der über Metallleitungen auf dem Dach einen direkten Blitzeinschlag in den Erdboden abführt. Der innere Blitzschutz ist eine Haupterdungsschiene mit Verbindungen zu metallenen Installationen von außen in ein Gebäude hinein. Beide Maßnahmen schützen vor allem gegen hohen Strom durch Blitze und sind für öffentliche Gebäude ab einer Höhe von 20 Metern vorgeschrieben.